Neueste Artikel

img_2434

India Diary 13 | Jaipur | Die rosane Stadt

So cool, dass wir gestern Abend doch das ( kleinere) Zimmer im Erdgeschoss genommen haben. Es ist quasi in der Mitte des herrschaftlichen Innenhofes . 5 Meter in den Pool und 15 Meter zum Restaurant.  Unsere Zimmertür bleibt offen stehen und wir fühlen uns wie zu Hause. Das erste Frühstücksbüffet, seit dem wir in Indien sind in einem wunderschönen Saal mit Bildern der Mahardschas, Kronleuchtern, Buntglasscheiben über den großen Glastüren und die Kellner tragen alle Paisley-Kurtha und gelb-rot-gestreiften Turban! Die Jungs springen noch kurz in den bezaubernden Pool und dann holt Ali uns ab und fährt uns in die „rosane Stadt“ .Innerhalb der alten Stadtmauern sind die Häuser alle lachsfarben angemalt. Jaipur ist erst 1720 gegründet worden. Viele Häuser haben statt Fenstern diese kunstvoll gemusterten steinernen Gitter. Beeindruckende Architektur! Auf einer nahegelegenen Hügelkette liegt ein Fort mit einer ewig langen  Mauer, das sogenannte Nagarth Fort oder auch TigerFort. Vielleicht fahren wir da noch auf und schauen auf die Stadt…
Wir schauen uns den Stadtpalast und das 200 Jahre alte Freilicht-Observatorium daneben an. Im Stadtpalast, sehr lustig, gibt es die größten silbernen handgemachten Gefäße der Welt, die der Mahardscha für seine Reise nach England Ende des 19. Jh. mit Gangeswasser füllen und mitnehmen ließ- 2x je 9000l- , weil er dem englischen Wasser nicht über den Weg traute. Ein paar wunderschöne Details, metallisch lasierte -gekachelte und mit Glas- und Spiegel-Mosaik verzierte Torbögen (in einem davon sitzen wir auf dem Foto) mit verschiedenen Mustern- oft mit Pfauenornamenten-, ganz hübsche Marmor-Palisaden und wieder diese kunstvollen Marmor-Gitter, die als Fenster fungieren. Die Waffenkammer beeindruckt die Jungs sehr. Und mich ehrlichgesagt auch. Edelstein- und Entarsien- verzierte Dolch- und Schwertgriffe, Damaszenerstahlklingen, und ausgeklügelte frühe Schusswaffen, die ebenfalls von höchster Kunstfertigkeit zeugen. Ein paar dieser Sachen habe ich noch nie gesehen- Griffe aus Halbedelsteinen-durchsichtig wie Glas-dann aber noch mit Edelsteinen besetzt z.B. . Oder Bogenschützenringe aus Halbedelsteinen und ( davon bin ich immer beeindruckt) Kettenhemden. Ich liebe die Handarbeit dahinter. Ein Grund, warum ich immer noch einen dieser teuren Austernhandschuhe will:).
Besonders Glenn ist beeindruckt vom Observatorium Januar Mantra und seinen einfallsreichen Instrumenten. Mit der weltgrößten Sonnenuhr kann man die Zeit bis auf 2 Sekunden genau feststellen- wir sind aber zu doof, rauszufinden, wie und haben keine Lust auf einen Guide. Die in der Erde eingelassenen Halbkugeln zeigen Jahr, Tag, Zeit und Sternkreiszeichen an und können angeblich auch etwas über die Heftigkeit des Monuns aussagen. Krass.
Reicht schon wieder mit Sightseeing. Auf einem Hoteldach gibt es laut meinem Reiseführer Nutella-pfannkuchen, worauf die Jungs voll Lust haben. Da fahren wir hin! Neo darf die Rikshaw fahren:), Glenn auch mal, voll süß, weil es ihm echt Spaß macht. Dann wieder Neo. Jeder kriegt 2 Pfannkuchen und ich ein Thali und dann Pause in unserem Hotel…. Es ist drei, die Kinder wollen in den wunderschönen Pool und malen (und YouTube, aber der schlechte  Internet-empfang wird ihm da einen Strich durch die Rechnung machen) und nicht, wie ich auf den Bazar. Ich fahr mit Ali auf den Bazaar!!! :))) In 2 1/2 Stunden bin ich wieder da. Ich brauche Geld, will meinen neuen Seidenschal noch einfassen lassen und will meinen gebrochenen Ohrring reparieren lassen. Jaipur ist DIE Stadt für Kunsthandwerk, also wo, wenn nicht hier. Allerdings dauert in Indien alles laaaaange. 5 ATMs ausprobieren, bis ich Geld bekomme, immer viiiiel Verkehr und meist wird einem, wenn man etwas will, ein Stuhl und ein Chai angeboten- was total nett ist, aber wenn man nur ein Hotelzimmer mit Creditkarte bezahlen will, oder einfach seinen Ohrring abgeben, gehen und in 2 Stunden wieder abholen will, beginnt man, diese Geste zu fürchten. Am Ende habe ich knapp eine halbe Stunde auf dem Bazaar, um mal einen Eindruck zu bekommen, was was kosten und was es gibt und meinen Schal fasse ich irgendwann selber ein…. Rajasthan ist berühmt für seine schönen block-bedruckten Textilien, und Bindebatik. Ich kaufe nichts, aber bin schon mal angefixt und es ist so schön zu laufen!!!! Die Jungs haben da gerade keine Lust drauf und ich bin sehr froh, dass sie mich alleine gehen lassen, beziehungsweise alleine im Hotel bleiben. Danke Jungs!!!
Zurück im Hotel machen wir es uns gemeinsam am Pool gemütlich. Ich lese vor und wir genießen das Abendlicht.
Remo , Glenn, Neo und ich machen uns bereit, um mit Ali in Bahnhofs Nähe noch das Streetfood zu checken. Neo klagt über immer dollere Bauchschmerzen und ich beschließe, dass wir doch im Hotel bleiben und dort essen( was ok, aber mau und teuer ist). Wir machen noch eine Dämmerungserkundung im Hotel, durch die vielen verschlungenen Treppenaufgänge, auf Innen- und Zwischenhöfe , durch Prunksäle rauf aufs Dach, von wo wir unzählige Drachen vor dem pastellfarbenen Himmel tanzen sehen, währen der Mond als ganz dünne Sichel über uns steht. Verdammt schön.
Noch während wir Getränke bestellen, kotzt Neo im hohen Bogen ( 🙂 in die Büsche) und ichhusche mit ihm in unser Zimmer, weil es auch unten raus muss. Das waren die Pfannkuchen, sagt er. Aus meiner Erfahrung ist es übrigens fast immer Hotelessen, nie das Strassenessen. Yeay, ich habe Windeln für ihn dabei, was er Gott sei Dank gut findet! Jetzt ist es raus und er will was essen! Gutes Zeichen. Bei der Pasta verlässt ihn zwar der Mut- auch gut- aber das scheint´s gewesen zu sein. Wobei mir auffällt, dass die Erkältungen alle weg sind!!!

img_2411

img_2413

Der Frühstücksraum.

Der ist wirklich bezaubernd.

Der wirklich bezaubernde Pool. Man achte auf die Spiegel-Mosaik-Pfauen in den Bögen der Pavillons. Solche will ich auch mal haben!!!

Typische Jaipur-Architektur...

Typische Jaipur-Architektur…

...die Hügelketten ringsum....

…die Hügelketten ringsum….

Im Stadtpalast.

Im Stadtpalast.

img_2435

König Ludwig hätte an dieser Verspieltheit seine wahre Freude gehabt.

img_2440

Sonnenschein.

img_2444

Cooles Foto, finde ich. Und diese Kacheln!!!

img_2446

Oft will ein Inder mit den blonden Jungs fotografiert werden, worauf sie natürlich nicht immer Lust haben und ich meistens Nein sage, aber bei den 2 Palast-Wachen hat sich´s zumindest farblich gelohnt, Ja zu sagen,  finde ich. Die Mienen der Jungs sprechen Bände…:)

img_2451

Die größte Sonnenuhr der Welt! Im Jantar Mantar, einem fast 200 Jahr alten Observatorium. Glenn:“Wenn Indien mal Geld braucht, mache ich hieraus einen Skaterpark!“ 🙂

img_2454

Man kann die Zeit bis auf 2 Sekunden genau ablesen!!!

img_2455

Uhrenvergleich.

img_2461

Wahnwitzige Instrumente zur Himmelsbeobachtung.

img_2462

Da ist ein Kreuz aus Draht drübergespannt, an dessen Schatten man Sternkreiszeichen, Jahrestag und Zeit ablesen kann. Sogar den Monsun Voraussagen.

img_2463

Von unten begehbar.

img_2471

Nicht schlecht…

img_2474

…Herr Specht. Danke Ali!

img_2478

Die 4 Erkerfenster hinten links im Erdgeschoss sind unsere!

img_2481

Mit Dir geh ich jetzt baden!

img_2483

Die Eingangstür von Zimmer 105!

img_2485

Intarsien!!!!

img_2486

Liese Spiegelmosaike!!!

img_2487

Eine solche Pracht.

img_2492

Auf unserer Erkundungstour durchs Hotel.

img_2493

Ein riesiger Frangpanibaum in einem Innenhof.

img_2490

Von meinem Hinmelbett aus gesendet.

img_2383

India Diary 12 | Jaipur | Mit dem Zug in die rosane Stadt

Irgendwie ist mir der Reisebericht vom 5. August abhanden gekommen und versuche gar nicht erst, so zu tun , als wär´s nicht so.

Ich habe vormittags auf Wunsch unzählige Sprung-Serien von den 3en gemacht. Zeitlupe aufnahmen… etc. und nachmittags haben wir uns in den sehr luxuriösen Zug nach Jaipur gesetzt, wo wir sogar Essen bekamen , was wir leider gar nicht wollten, weil wir uns natürlich vorher Proviant bei Pablo geholt hatten…..

Eins doch noch, weil das nämlich einer unserer Lieblingsgeschichten der ganzen Reise ist.

Noch im Bahnhof in Jaipur habe ich mich doch, was ich eigentlich nie mache, anwerben lassen von einem Netten, dessen Cousin draussen mit einer Motorrickshaw steht. Der Weg zu dieser Rickshaw! Draußen vor dem Bahnhof, es ist mittlerweile dunkel, steht in der Mitte, wirklich in der Mitte!, von etwa 350 Motorrickshaws, die etwa handbreit voneinander entfernt stehen, also in einem Meer von dicht an dicht stehenden Rickshaws, steht die Rickshaw seines Cousins Ali. Allein wie wir dahin gekommen sind mit unseren Rucksäcken durch die engen Nischen, die sich auftaten, ist mir im Nachhinein ein Rätsel. Auch zu fünft mit Gepäck in eine Jaipur-Rickshaw ( die sind ziemlich klein) zu passen, ist keine geringe Leistung. Aber jetzt beginnt ein Spektakel: Wie Ali seine Rickshaw mit Hilfe seines Cousins und all der anderen Fahrer in Windeseile aus dieser schier nicht enden wollenden Ansammlung anderer Rickshaws herausmanövriet, grenzt an Zauberei. Da muss es ein kollektives Schwarmbewusstsein unter Rcickshaw-Fahrern geben! Das war Packman live! Die Profiversion. Wir sind uns einig: „Das war so geil!“img_5153

img_5123img_5126img_5127img_5128img_5129img_5130img_5131

Quatschmacher. In einem Sehr luxuriösen Zug!

Quatschmacher. In einem sehr luxuriösen Zug!

 

Bandanas sind schwer im kommen! Bomembenlaune und alle! malen! Sooo schön ohne handys....

Bandanas sind schwer im Kommen!
Alle! malen! Sooo geil ohne Handys!

Bombenlaune!

Bombenlaune!

Habe ich schon erwähnt, wie sehr ich Zugfahren liebe? Hab ich? Na dann ist ja gut!

Habe ich schon erwähnt, wie sehr ich Zugfahren liebe? Hab ich? Na dann ist ja gut!

 

Er auch :)

Er auch 🙂

Moi! 5 Minuten vor Ankunft beim Eintuckern in den Bahnhof von Jaipur mit schon geschulterem Rucksack eingeschlafen.

Moi! 5 Minuten vor Ankunft beim Eintuckern in den Bahnhof von Jaipur mit schon geschulterem Rucksack eingeschlafen.

Was für eine Lobby! Ankunft im Alsisar Haveli Jaipur.

Was für eine Lobby! Ankunft im Alsisar Haveli Jaipur.

img_5166

Von meinem Himmelbett aus gesendet.

 

 

Hunderte von diesen riesigen Buntstörchen- wie eine Mischung aus Flamingo und Storch- und

India Diary 11 | Barathpur | Keoladeo National Park | Ein Vogelparadies

Heute also Bird Safari. Mit 2 Fahrradrikshaws und einem Guide und Fernglas und Teleskop- Fernglas sind wir um halb neun los. Remo ist ein bisschen schwach, will nix essen außer viel Papaya. Mal schauen.
Es ist anders, als ich’s mir vorgestellt habe. Ich habe mit tausenden von Wasservögeln gerechnet, die alle gleichzeitig starten. Aber ehrlich gesagt ist das auch total cool. Unser Guide findet (und hört) natürlich lauter Vögel, die ich im Leben nicht entdeckt hätte und stellt sein Stativ Fernrohr so ein , dass alle durchgucken können. Dadurch sehen die Vögel wie gezeichnet aus, gestochen scharf ( wie in so Biedermeier-Stilleben finde ich) , als würde man daneben sitzen. Wir sehen auch Wildschweine, Leguane, Agamen, Antilopen und als aller erstes, als wir in den Park reinfahren, eine große schwarze Schlange, die sich vom Weg ins Gebüsch schlängelt. Glenn ruft gleich: „Schau mal Schlange, Schlange!“ (Unser Guide, der das Wort „Schlange“ in wahrscheinlich 7 verschiedenen Sprechen versteht): “ That was a big Black Cobra. We have 18 different snakes here.“  Indisches Kopfwiegen. Na toll, wir gehen nicht ins Gebüsch! Man kann Vögel auf Fotos immer nicht so wiedergeben, aber vor allem Glenn und mir macht es viel Spaß, diese besonderen Vögel zu beobachten. Remo ist ein bisschen schwach wie gesagt, aber süß und Neo nervt!!! Er singt die ganze Zeit “ Mama ist so dohof, man ist so dohof.“ Ihm ist fad, er will in den Pool und kann überhaupt nicht nachvollziehen, warum wir ewig in die Bäume schauen:) Wir versuchen, ihn mit Engelsgeduld für die Störche zu begeistern. Glenn: „Schaumal, die bringen die Babys! Dich hat auch mal so einer gebracht Neo! Nur Remo, der wurde von einem Sumpfhuhn gebracht.“ Haha! Hauptsache, man kann sich ärgern.  Remo ist das aber  grad wurscht in seinem Schwach-sein. Neo schläft auf dem Rückweg auf meinem Schoß ein 🙂 Er war müde! Deshalb war Mama so doof!… 4 Stunden später sind wir wieder im Hotel und jetzt ist erst mal Siesta für Remo, Neo und mich. Und Glenn darf in der Lobby youtube gucken. „Endlich!“
Um halb fünf fahren wir noch mal zu Pablo.  Remo ist wieder fit, alle ausgeruht und Glenn selig über seinen „Kontakt zur Außenwelt“. Pablo schenkt uns ein scheues Lächeln, wiegt seinen Kopf und kocht für uns.
Zurück im Hotel wieder Drinks für alle, Pool für Neo und vielleicht auch noch für mich, weil diese kleinen nervigen Stuben-Fliegen mich zu lieben scheinen. Glenn hat gerade alleine 9!!!!! auf meinem einen Fuß gezählt!!!

Überall summt, flattert und zwitschert es. Wahnsinnige Schmetterlinge tanzen umeinander.

Überall summt, flattert und zwitschert es. Wahnsinnige Schmetterlinge tanzen umeinander.

Auf den Bildern erzählt sich das nicht so gut, aber das ist so faszinierend anzuschauen diese großen Kolonien.

Auf den Bildern erzählt sich das nicht so gut, aber das ist so faszinierend anzuschauen diese großen Kolonien.

"Gleich, gleich, gleich darfst du...."

„Gleich, gleich, gleich darfst du….“

Eine maue Aufnahme eine Eisvogels, einer von vielen Kingfishers, die wir gesehen haben.

Eine maue Aufnahme eines Eisvogels, einer von vielen Kingfishers, die wir gesehen haben.

Hunderte von diesen riesigen Buntstörchen- wie eine Mischung aus Flamingo und Storch- und

Hunderte von diesen riesigen Buntstörchen- wie eine Mischung aus Flamingo und Storch- und natürlich Dutzende weitere Kranicharten.

Die Zwergeule hält ich nie gesehen! Selbst nachdemm ich sie durchs Fernglas gesehen habe, musste ich den Ast, auf dem sie in echt sitzt, lange suchen...

Die Zwergeule hält ich nie gesehen! Selbst nachdemm ich sie durchs Fernglas gesehen habe, musste ich den Ast, auf dem sie in echt sitzt, lange suchen…

Hunderte von Schmetterlingen.

Hunderte von Schmetterlingen, die man auf dem Foto auch nicht sieht, weil sie beständig ihre Flügel auf- und zuklappen und man sieht sie nur mit offenen Flügeln…..

Reiher...

wunderschöne Reiher…

...Entenschnabelreiher....

…Entenschnabelreiher….

....und unzählige Klapperstörche. Manchmal konnten wir sogar die Eier im Nest sehen...

….und unzählige Klapperstörche. Manchmal konnten wir sogar die Eier im Nest sehen…

Pablo:)))

Pablo:)))

...wieder Pablo. Hinten links teilen wir unseren Platz in der Sonne (mit 2 Millionen Fliegen)

…wieder Pablo. Hinten links teilen wir unseren Platz in der Sonne (mit 2 Millionen Fliegen)

Sooo geiles Essen! Hier leider mit Styropor! Anderer Bundesstaat, andere Gesetzte. Schade! Nehmt euch mal ein Beispiel an Uttar Pradesh!!!!

Sooo geiles Essen! Hier leider mit Styropor! Anderer Bundesstaat, andere Gesetzte. Schade! Nehmt euch mal ein Beispiel an Uttar Pradesh!!!!

Der Mofaladen rechts von uns...

Der Mofaladen rechts von uns…

Hausschweine, Wildschweine, Hängebauchschweine, Mischungen daraus, mit und ohne Frischlinge, in schwarzen oder braunen frischglänzenden Schlammkleidern gerne auch auf dem Kreisverkehr rechts von dem Bild unterwegs.

Hausschweine, Wildschweine, Hängebauchschweine, Mischungen daraus, mit und ohne Frischlinge, in schwarzen oder braunen frischglänzenden Schlammkleidern gerne auch auf dem Kreisverkehr rechts von dem Bild unterwegs.

Einsames Schwein auf der Kreuzung.

Einsames Schwein auf der passiert den Kreisverkehr.

Unter der lila Plane liegt Eis in riesigen Blöcken, wird mit dem Pickel in transportierbare, wahrscheinlich immer noch 30 Kilo wiegende Dampfende Blöcke zerteilt und in Taschen und auf Mofas abtransportiert.

Unter der lila Plane dahinter lagern übrigens Große Eisblöcke, die entweder im ganzen, dampfend und offen von Mofas abtransportiert werden, oder mit Meißel in Stücke zerhauen in Taschen zu Fuß weggetragen werden und dahinter wartet unser netter Sikh- Fahrer in seinem gelben T-shirt aus uns.

 

Das da hinten sind Holzspeichen! Ich liebe es! Man achte auf die Hygiene-Handschuhe und das dreckige Handtuch über der auch ziemlich ranzigen Schüssel, in der er Teig liefert:). Ich könnte ewig hier sitzen und gucken.

…. Links von uns…Dieses Fahrrad hat hinten Holz!räder. Der Junge bringt – man achte auf die Hygiene Handschuhe- Teig und Füllung- in dreckigen Eimern mit einem entsetzlich dreckigen Tuch darüber.

Von meiner fliegenverseuchten Poolliege aus gesendet

Glenn holt was aus dem Zimmer.

India Diary 10 | Oase Barathpur

Nix zu berichten. Wir bleiben in unserer Oase. Mit dem Pool hatte ich gar nicht gerechnet! Er ist zwar grün und trüb, gestern nach dem Regen war auch er überschwemmt, aber wir beschließen, Mund und Nase geschlossen zu halten und ihn trotzdem zu benutzen. Als ich neun Jahre alt war, haben meine Schwester und ich auch mal in Thailand während der Monsoon Zeit 5 Wochen lang einen trübgrünen Pool mit Wasserwanzen geteilt und bis auf dass unsere blonden Haarspitzen sich grünlich verfärbten, ist uns nichts passiert. Ich bin mal wieder online und muss einiges Administratives machen. Wir spielen, lesen…
Um halbfünf nehmen wir uns eine Fahrradrikshaw ins Städtchen bis zu einer Kreuzung, wo es ein paar Essensstände gibt. Leider habe ich mein iPad im Hotel gelassen…es ist ein Super Platz!               Wir sitzen in der Abendsonne an einer mittelgroßen Kreisverkehr-Kreuzung  mit einem Brunnen oder so was in der Mitte, genau auf der Ecke, auf der einen Seite eine Mofawerkstatt, auf der anderen Tante-Emma -Laden, tausend Fliegen, ein unbegabter Teenie, der halbherzig mit seinem schmutzigen Lappen unseren (einen von zwei)  Tisch wischt ( ich hab nochmal schön nachgewischt:) ), dafür ein umso begabterer Koch. Während wir schon mal so Frühlingsrollen auf indisch und geile Puris mit Kichererbsen Massala essen, bietet er uns immer neue Sachen an. Grüne Chilies kurz ins Fett geworfen mit Joghurt Sauce. Als Neo einen „zu-scharf-Anfall“ ( was muss das Kind auch die Chillies pur essen?! Es reicht doch, wenn er sich die Schalotten in Mengen roh reinhaut!) hat, bekommt er ein saugutes Mangolassi hingestellt – mit ein bisschen Pistazie und Rosenblüten….Glenn ruft aus: „Jetzt weiß ich , an wen der Koch mich erinnert – Pablo Escobar!“ ( da hat einer zu viel Einfluss von David- gell David?), aber er hat total recht! Es ist so schön zuzuschauen, wie er mit seinen kindlich dicken Händen liebevoll den Puriteig drückt oder zärtlich das hauchdünne, frischgebratene Teigblatt um die Frühlingsrollenfüllung schlägt. Ansonsten schaut er total schlau drein.
Escobar kocht für uns noch ein paar Fried noodles, weitere wunderschöne fettige Puris, Frühlingsrollen und Chillies, ach und die besten Momos so far während das Treiben auf der Kreuzung einfach toll ist. Klar- Kühe und Kälber- Zebus und Wasserbüffel, aber eben auch ganze Rotten unterschiedlicher Schweine, die manchmal noch vom frischen Schlammbad triefen – manche im schwarzen Schlammkleid, manche im braunen-  mit Frischlingen über die Kreuzung trippelnd. Ein riesiges Kamel zieht einen kleinen Karren mit einem Turbanmann drauf, der seine Beedi raucht. Affen laufen behände über die Simse der Häuser und es gibt hier echt coole Vögel! Grüne und rote Papageien sitzen zwischen unterschiedlichen Tauben auf den Stromleitungen. Ansonsten fehlt mir ornithologisches Wissen, aber Wow, echt viele bunte Vögel! Das war das netteste Essen, seit dem wir in Indien sind. ( Meinung der Kinder und ich schließe mich an.) Morgen Abend kommen wir wieder! Vormittags machen wir Vogelsafari im Nationalpark.
Jetzt wieder im Hotel. Die Jungs spielen Verstecken- Gott ich liebe es , wenn keine Handys und kein Fernseher zur Verfügung stehen- und ich werde von Mücken gefressen. Wo waren die gestern?!!!! Brauche dringen Chinin!! Das hole ich mir jetzt:)
Die Pfaue schreien wieder… Bin sehr gespannt auf morgen.

Glenn holt was aus dem Zimmer.

Glenn holt was aus dem Zimmer.

Mmmmmhh- grünes Poolwasser...gestern 15 cm höherer Wasserspiegel....

Mmmmmhh- grünes Poolwasser…gestern 15 cm höherer Wasserspiegel….

Den ganzen Tag und manchmal die halbe Nacht. Ich darf nicht mehr mit ihnen um Geld spielen!!!

Den ganzen Tag und manchmal die halbe Nacht. Ich darf nicht mehr mit ihnen um Geld spielen!!!

Marigold Hotel!

Marigold Hotel!

Die Pfauen schreien wieder....

Die Pfauen schreien wieder….

 

Von meiner Oase aus gesendet

Der Klassiker.

India Diary 09 | Taj Mahal | Ein Manifest der Liebe

CHU-chu-chu-chu, CHU-chu-chu-chu, CHU-chu-chu-chu…. Hmmmmmmm
Es dämmert- Reisfelder- Wasserbüffel-Männer in Dothis auf Fahrrädern – Baracken- Reisfelder- Maisfelder… Ich genieße die Morgenruhe.
05:45 wecke ich die Jungs zum ersten Mal. Neo, kaum die Augen auf, noch halb im Traum: „Darf ich Chips?“ Ja darf er:)
Um 6:15 sollen wir in Agra ankommen und wollen direkt ins Taj Mahal. Die nette Manchesterin von nebenan ( Reiseprofi ) weiß von den Koreanern neben ihr( GPS ), dass wir erst die Hälfte der Strecke seit Varanasi hinter uns gebracht haben!!!! O neeee, warum hab ich die Jungs geweckt?!
Glenn und ich schlafen wieder, Remo und Neo spielen:). Eh sooooo cool, wie die ohne Handy und ohne Spielzeug miteinander spielen. Jeder mit jedem. Neo erfindet ganz viele Geschichten und singt übrigens gerne selbst gedichtete Lieder und tanzt dazu. Glenn muss sich dann manchmal ein bisschen schämen . Bin jetzt ausgeschlafen und lese ganz viel Shantaram vor.
Mein Handy hat noch so viel Guthaben, dass ich dem Fahrer, der uns abholt, gerade noch Bescheid sagen kann, dass wir ungefähr 6 Stunden Verspätung haben. Gehen wir dann noch ins Taj? Oder nehmen wir uns ein Hotel und fahren morgen erst nach Barathpur? Oder?….Werden wir sehen, wenn wir da sind…..und ich muss die Internetfunktion, die ständig mein Guthaben frisst, rausmachen lassen…
Die Manchesterin sagt, wir sind fast da- es ist kurz vor 12:00 und wir sammeln eilig unsere Sachen zusammen und verlassen den Zug. Da steht einer mit meinem Namen auf einem Schild vor unserem Abteil! Yeah! Wer sagts denn! Neo fragt mich, während wir uns durch den vollen Bahnhof mittags unseren Weg nach draußen bahnen: „Warum müssen wir denn in Indien sein? Warum können wir nicht in Deutschland bleiben?“ Berechtigte Frage:) Die Antwort bekommt er erst im klimatisierten Auto: “ Weil ich gerne  mit euch reise. Nicht immer gefällt euch, was wir machen, aber ihr lernt viel. Z.B auch, warum euch etwas nich gefällt! Ich bin aber sicher, dass es auch vieles gibt, an dass ihr euch gerne erinnern werdet. Und jetzt komm mal her. Ich pass auf dich auf. “
Unser etwas eitler, g´schaftliger Guide bringt uns zu einem klimatisierten Auto mit Fahrer, nimmt uns aber freiwillig kein Gepäckstück ab und wir lassen uns erst mal in ein Restaurant fahren. Der Fahrer ist nett und wird uns heute Abend nach Barathpur fahren haben wir beschlossen. Der Guide verschwindet. Super! Wir sind satt, haben Hände gewaschen, uns zum Teil umgezogen und können unser Gepäck im Wagen lassen, laden die Simkarten in ´nem Simkartenladen ( immer so geile Baracken am Straßenrand) auf und lassen das Internet entfernen und fahren zum Taj Mahal.
Ich machs ganz kurz: Wir fanden es doof da. Klar – schön, dass wir es gesehen haben. Am beeindruckendsten ist für mich der erste Blick darauf, wenn man durch das große rote Sandsteintor geht. Dann sieht es noch aus wie eine Fatamorgana – unwirklich – ein Luftschloss-  wie einem Traum entsprungen.
Es hat bestimmt auch damit zu tun, dass es in der Mittagshitze war und nicht, wie geplant zu Sonnenaufgang…Aber das Ganze ist mega schlecht organisiert. Teure Tickets kaufen ist woanders als Audioguides kaufen, woanders als schlechte Audioguides holen, woanders als Securitycheck, woanders als Schuhüberzieher holen und Wasser kaufen…. Dann ist es leider wie so oft bei für Touristen obligatorischen Zielen in solchen Ländern: Zum einen hast du Nepper,Schlepper, Bauernfänger, die alle gleichzeitig auf einen einreden und zum anderen wissen die zuständigen Behörden, dass die Menschen eh kommen werden und man es deshalb nicht besonders nett machen muss.  Irgendwie fehlt dem Platz jegliche Seele. Es ist hohl und abweisend. Wir wollten eigentlich wegen des wechselnden Lichts bis zur Abenddämmerung bleiben, aber man kann auf dem Gelände nicht mal Wasser kaufen! Bei 35 Grad! Man müsste raus und sich wieder beim Security-check anstellen. Wie machen ein Foto und sind nach 2 Stunden wieder draußen 🙂 Kulturbanausen- und lassen uns nach Barathpur fahren.
Es fängt an zu regnen – immer heftiger- was die knapp 2 stündige Fahrt über Land total aufregend macht. Wie durchqueren Seen:) ,Schweine und Wasserbüffel liegen wie Nilpferde kaum zu sehen in Tümpeln am Straßenrand. Wir machen an der Grenze zwischen Uttar Pradesh und Rajasthan eine kurze Chai-Break. Kaufen Samosas, über glühender Kohle angekokelte, mit Salz und Limette eingeriebene Maiskolben und Kokosnüsse am Straßenrand und setzen die wilde Fahrt fort. Viele Lehm – und Strohhütten auf den Feldern und Händler, die ihre Waren eilig unter Planen vor der Dusche schützen und zusammengedrängt vor Tante Emma- Hütten abwarten. Jemand müsste mal diese ganzen geilen alten komplett rotten Friseurstühle, die es hier noch überall gibt, wieder aufpeppeln.
Um halbsieben sind wir in unserem echt hübschen ( leider teurer als gedacht ) Hotel. „Bestimmt das schönste Zimmer auf unserer Reise.“ Sagt Glenn. 🙂 Er weiß nicht, dass das der Plan ist. Es wird immer noch ein bisschen palastiger. Wunderschöner Garten! Bisschen Marigold Hotel.
Als wir eingecheckt sind, kommt gerade ein sehr nettes holländisches Pärchen von Vogelsafari zurück. Ich bestelle 3 Gin and Tonics und Coke und wir sitzen ganz gepflegt vor unseren Zimmern , trinken aus Kristallgläsern mit Eiscooler und Limetten, wie sich das gehört den ersten Apero unserer Reise, hören den Pfauen beim Schreien zu, Neo fängt Babyfrösche und wir tauschen Erfahrungen aus. Abendessen im Hotel- ganz ok – sie haben einen Tandoor-Ofen- immer gut. Noch wildes Bollywood inspiriertes Showkämpfen mit passender Kopfbedeckung im Zimmer, Shantaram, schlaaafen. Morgen easy…..

Musst´ich fotografieren! Zahnbürste neben Halbautomatischer.

Musst ´ich fotografieren! Zahnbürste neben Halbautomatischer.

Chai whalla kommt durch den Zug...

Chai whalla kommt durch den Zug…

Chai Im Zug. Gott sei Dank haben wir noch genug Wasser und Kekse!

Chai Im Zug. Gott sei Dank haben wir noch genug Wasser und Kekse!

Im Vorhof zum Taj Mahal. Mag die Perspektive!

Im Vorhof zum Taj Mahal. Mag die Perspektive!

Rechte Seite Des Taj Mahal. Wir stehen in einem auf der Seite offenen , hohen, roten Gebäude, in dem es nach (Männer-)urin stinkt, nicht nach Fledermaus. Ich kann das unterscheiden!!!

Rechte Seite Des Taj Mahal. Wir stehen in einem auf drei Seiten offenen , hohen, roten Gebäude, in dem es nach (Männer-)urin stinkt, nicht nach Fledermaus. Ich kann das unterscheiden!!!

Eines meiner Lieblingsbilder, weil man sieht, wie heiß und unmutig wir sind.

Liebe dieses Bild! Weil man sieht, wie genervt und heiß wir sind, finde ich.

Der Klassiker.

Der Klassiker.

Unser Drinks-Platz-Blick aus unserer Zimmertür.

Unser Drinks-Platz-Blick aus unserer Zimmertür.

Von „Marigold Hotel “ aus gesendet

Glenn, so cool: " Soll ich nicht noch mehr Wasser kaufen?" Er lässt sich ein paar 20-Rupee Scheine geben, zieht los( auf den anderen Bahnsteig, weil:" Hier gab kein Wasser, nur so anderes Zeug.") und kommt mit 4 weitern Flaschen wieder!

India Diary 08 | Varanasi to Agra | Abenteuer Zug fahren

“ Es regnet!“ Remo ist der Erste, der gegen neun aufgesteht und die Frage, die ich mir im Halbschlaf gestellt habe: „Ist das der Ventilator, der so laut ist?“ beantwortet hat. Die Wettervorhersage hatte eigentlich täglich Regen bis auf Samstag vorhergesagt. Es blieb die ganze Zeit trocken, was glaube ich toll für Varanasi war, dafür ist dieser Regen jetzt Wahnsinn! Er hämmert in solcher Lautstärke auf die Dächer! Die Fenster im Hotel halten den Massen nicht stand und auf dem schönen schwarz-weißen Marmorboden bilden sich Pfützen. Das Sträßchen zum Ghat unten ist ein reißender Fluss. Die Frauen nutzen die Gelegenheit und kehren den Dreck von den Gehwegen in den „Fluss“ zu dem sich die Strasse verwandelt hat, der ihn mit in den Ganges nimmt, der über Nacht – es is kaum zu fassen- fast 2 Meter gestiegen ist- dieser riesig breite Strom! Übermütig springen Jungs in den Ganges, lautes Johlen uns Skandieren ist zu hören. Wir beobachten das Schauspiel durch die „Regenvorhänge“ der mit Wellblech überdachten Terrassen der verschiedenen Stockwerke aus für über eine Stunde….

Wir gehen kurz frühstücken und dann gleich wieder auf unsere geschützte Aussichtsterasse, lesen, spielen- sau gemütlich im noch immer andauernde Regen- und Wäsche sortieren- wir sind jetzt einmal durch durch unsere Klamotten …. Um 15:00 wird  ein Taxi kommen und uns zum Bahnhof bringen. Der ist maximal 5 km weit weg, aber der Verkehr um die Uhrzeit plus Regen und Montag, an dem dem besonders viele Pilger zum goldenen Tempel wollen, rechtfertigen eine Abfahrt  2 1/2 Stunden vorher.

Glenn und Neo sind am meisten erkältet noch würde ich sagen. Bei Remo ist alles locker jetzt, aber die anderen 2 bekommen noch regelmäßig Hustensaft, Salzwasser-Nasensprays, Tabletten, Tropfen….ich sag bescheid, wenn´s weg ist. Auch 3 Tage im Grünen in Barathpur tut den Lungen gut.

Abenteuer Zug fahren!!!

Die Varanasi Junction ist ein Gebäude aus den 40-er Jahren würde ich sagen. Ein langer cremeweisser Riegel mit rot-verzierten Simsen.. Auf dem Gelände davor tanzen Shiva-Pilger wild zu lauter Musik und ein Heer von Taxis und Motorikshaws drängt sich auf dem Platz. Auch drinnen sind fast 50% der Menschen orangene Shiva-Pilger. Grossfamilien schlafen buntgewandet auf ausgebreiteten Decken auf dem Boden. Sie nutzen den Platz auf ihrer jeweiligen Decke wo geschickt aus, dass man , schaut man nur kurz hin, den Eindruck gewinnt, als schaue man in ein Kaleidoskop aus Körpern.

Am Tourist-Schalter sagt man uns, wir sollen , obwohl Bahnsteig 9 angeschlagen ist, für unseren Marudhar Express, trotzdem auf die Durchsagen achten. Wir haben noch eine Stunde Zeit und sind für die 13 Stunden Fahrt nur mit mauen Käsesandwiches aus dem Hotel gerüstet und haben Hunger. Also schlagen wir uns mit unseren Rucksäcken noch mal nach draußen auf die Hauptstraße durch, wo ich lauter Essensstände gesehen habe. Glenn und ich essen uns mit frischem Kichererbsenbrotbällchen und 2 Veg massalas voll. Wir kaufen beim dritten Stand noch Obst ( die ersten 2 wollten unverschämte Summen! Da werd ich ja fuchsteufelswild, will mir ein bis zu den Knien in Monsun-Schlamm stehender Inder einreden will, seine Orangen kosten mehr als auf dem Elisabethmarkt), Kekse und Chips.

Auf unserem Bahnsteig angekommen, sind wir pitschnass vom Laufen und Tragen unseres Gepäcks. Viele Rinnsale bahnen sich anhaltend unter unseren Hemden ihren Weg. Wir finden einen Sitzplatz! und werden wir von 3 Kindern mit kleinen Zirkusstücken unterhalten. Das Mädchen ist vielleicht neun und ihre kleinen Brüder 4 und 7. Sie machen Flickflacks und schieben sich zusammengefaltet durch schmale Metallreifen. Sie könnten eins zu eins auch Zigeuner sein. Diese wilden Augen in den hübschen dunklen Gesichtern…ich sehe da keinen Unterschied…

Es ist 20 min vor Abfahrt unseres Zuges und der Zug auf Gleis 9, der vor Ca 20 min eingefahren ist ( Jodhpur-Varanasi steht drauf) macht keine Anstalten wegzufahren!

Bei seiner Einfahrt konnten wir beobachten, wie sich, noch bevor er hält, Menschen übereinander durch die schmalen Fenster in die Abteile schmissen. Was voll cool ist, weil wir das gerade in einem meiner Lieblingskapitel in Shantaram gelesen haben und wir dem jetzt begeistert in der Realität beiwohnen dürfen. Begeisterung!

Komisch, wo ist unser Zug?- ich frag mal-. Das ist der Marudhar-Express!!! ( Steht nur was anderes drauf!) Wir schultern alles und flitzen, soweit das in Flip-Flops möglich ist, zum anderen Ende des Zuges, weil da angeblich unser Waggon ist. „Wie lang können Züge sein?!!!“ Nach 15 min bewegt sich der Zug. Meiner Meinung 5 min zu früh. ( Aber ich hab da ein schlechtes Karma- gell Mami? -Venedig? )( Mir ist vor kurzem erst ein Zug vor der Nase weggefahren- meine Mutter drin:), ich draußen, eine andere Geschichte…)und wir springen auf. Echt!- wir SPRINGEN in den langsam anrollenden Waggon- und fragen im Zug sicherheitshalber noch mal „to Agra?“  „Yes, yes“ und indisches Kopfwiegen…:)))

Ein Waggon weiter sind unsere Betten. Wir sind wieder komplett nass:) Beste Laune. Rucksäcke abgeladen, Betten gemacht, Glenn , Remo und Neo schlafen oben, ich unten , noch ein bisschen Shantaram und schlaaaaaaafen. Ich liiiiiiebe schlafen im Zug, wenns so ruckelt. Wir liegen auf der Achse:)   – schöner wird’s nicht und das meine ich so. Herrlich, ein bisschen rausgucken, es wird ruraler- dämmert- Sandwiches- plumpsklo- Hände waschen-   schlaaafen…..

Man kann Regen in seinem ganzen ausmaß immer so schlecht fotografieren. Ich versuchs mal...

Man kann Regen in seinem ganzen Ausmaß immer so schlecht fotografieren. Ich versuchs mal…

...die Veranda im ersten Stock.

…die Veranda im ersten Stock.

Die Strasse ist zu einem reißenden Fluß geworden. Die Frauen nutzen den Regenguß zum saubermachen.

Die Strasse ist zu einem reißenden Fluß geworden. Die Frauen nutzen die Gelegenheit zum saubermachen. Was machen all die Verkäufer, die normalerweise auf dem Boden sitzen und ihre Ketten, Räucherstäbchen und anderen Devotionalien verkaufen?

Der regen drückt durch die Fenster und flutet den schönen Fussboden.

Der Regen drückt durch die Fenster und flutet den schönen Fussboden.

Varanasi Junction

Nochmal raus....

Nochmal raus….

...und Kichererbsen-Brotbällchen (hinter uns)und veg. Masala essen, Früchte kaufen.

…und Kichererbsen-Brotbällchen (hinter uns) und veg. Masala essen, Früchte kaufen. STREETFOOD. Varanasi-Abschiedsfoto.

Yesss! Ein Sitzplatz und ein Chai.

Yesss! Ein Sitzplatz!

Weiterlesen

...sehr indisch gesungen und gebimmelt, getrötet und Wasser versprengt..

India Diary 07 | Mystisches Varanasi | Buddha in Sarnath

Ich sollte duschen! Da wir ohne AC schlafen, nur mit Ventilator, spürt man nachts manchmal , wie sich, wenn sich genug Schweiß gesammelt hat, ein Tropfen selbständig macht und einem langsam den Nacken oder quer unter dem Busen entlangläuft. In Anbetracht der Uhrzeit, 04:15, verschiebe ich es auf später. Glenn ist wach und hat furchtbar geträumt – dass er von einem durchgeknallten Inder im Freibad verfolgt wird, wo traummässig natürlich auch nur komische Menschen unterwegs sind – Batman returns-mäßig….ich nehme ihn mit/ er will mit, also schleichen wir uns in die Dunkelheit. Auf dem Assi Ghat sammeln sich die Frauen und Mädchen zum Gebet. Ein Mann und eine Frau schlafen Löffelchen zusammen mit einem Strassenhund, der sich zwischen ihre Beine geschneckelt hat, auf einer Marmorbank. Sadhus wickeln ihre Dothis neu. Eine Mutter wäscht ihr behindertes Mädchen im Ganges. Wir schauen uns um, lassen uns nieder und beobachten die Vorbereitungen für die Zeremonie. Für sechs immer junge und gut-aussehende Priester werden auf sechs Podesten, Feuer-Etageren, Rauchschalen, Kobrakopf-förmige Feuer-Schalen, Muscheln zum Gangeswasser sprengen, Muscheln zum Tröten , Blumen zum Streuen, Glocken und so Wedel bereitgelegt, es wird sehr indisch gesungen und gebimmelt. Es ist noch dunkel, als die Priester in zartrosa und gold  gewandet auftreten und schwenken und wedeln, tröten und sprenkeln, bimmeln, tanzen und sich in alle Himmelsrichtungen verbeugen. Es wird schlagartig hell während des Schauspiels, wegen der Wolken leider ohne Sonnenaufgang, und als alle anschließend in den Ganges gehen, gehen wir wieder ins Bett.

Um neun kommt Ricki wieder, um uns nach Sarnath zu begleiten. Sarnath ist 10 km von hier, und Ushi vom Master in Delhi hat es uns empfohlen. Es ist ein buddhistischer Wallfahrtsort. Buddha hat hier unter einem Bodhi- Baum nach seiner Erleuchtung das erste Mal zu seinen Jüngern gesprochen.  Die einstündige Fahrt hin und zurück ist wie immer toll. Sarnath an sich ist leider wie ein buddhistischer FunPark. Jedes Land mit buddhistischer Gemeinde ( Japan, Myanmar, China, Sri Lanka, Thailand, etc. )hat hier einen Tempel hingestellt, meist aus Beton und möglichst groß. Der Dalai Lama kommt alle paar Jahre und spricht hier. Wir fahren bald wieder zurück. Remo und Neo gehen ins Hotel und Glenn und ich gehen indisches Essen holen, das wir dann alle gemeinsam vor unserem Zimmer essen. Glenn und ich ruhen uns aus, die anderen zwei spielen total süß – stundenlang. Ich würde sie gerne auf nen Drink einladen, aber das beste Hotel der Stadt ist irgendwo am Stadtrand, weit weg und nicht sehr Charme-versprechend. Wir gehen ins Aum-cafe auf einen frischgepressten Saft, aber es hat leider zu. Nebenan erstehe ich durch Zufall eine alte indische Fotografie für Mami. Wahnsinnig schöne Sachen haben die da. Alte Skulpturen aus Marmor, bemalte Heiligen-figuren aus Holz und Messing, alte Matkas(Wasserschalen)in verschieden Größen,…könnte kaufen, aber fang gar nicht erst an. Ich brauch nix!!!! Die Jungs laufen mittlerweile schon total sicher und lässig durch den Verkehr, biegen selbstverständlich in dunkle Gassen, die sie vor 5 Tagen noch nicht mal mit Guide betreten hätten , fühlen sich durch Fragen „Where are you from?“ nicht mehr bedrängt sondern beantworten sie selbstverständlich und scheinen angekommen zu sein. Wir schlendern zurück zum Hotel, trinken Sprite, Coke und Lemon Soda vorm Zimmer , spielen und essen heute wieder hier. Sehr relaxed heute. Glenn hat einen kleinen Schwächeanfall -Bauchweh -Schweiß auf der Stirn- auaHusten, isst dann aber 3 Teller voll, mal schauen wie es morgen ist….

Ein paar Sachen sind mir aufgefallen:

Es gibt in Indien keine Plastiktüten und für take alway-essen keine Plastikverpackungen. Null! Auch nicht gegen Geld. Wow!

Ich habe bis jetzt einen -echt -nur einen rauchenden Inder gesehen! Zigaretten. Das ist doch wahnsinnig cool! Ja, ich rauche auch nicht. Shillums habe ich schon ein paar gesehen:)

Die Jungs ( und ich, aber mir ist das ja nicht so wichtig) haben seit einer Woche kein Fleisch gegessen und ich bin gespannt, wann es Ihnen auffällt.

Jetzt Shantaram und morgen ausschlafen. Um 17:25 geht unser Nachtzug nach Agra-Taj Mahal.

 

4.30 Uhr. Mädchen und Frauen kommen für die Morgenzeremonie zusammen. Sie erinnern mich an Ministranten. Viele von ihnen werden später im Kreis sitzen und singen.

4.30 Uhr. Mädchen und Frauen kommen für die Morgenzeremonie zusammen. Sie erinnern mich an Ministranten. Viele von ihnen werden später im Kreis sitzen und singen.

6 Podeste werden hergerichtet....

6 Podeste werden hergerichtet….

...mit diesen Öllämpchen-etageren, Feuerschalen mit Cobrakopf (Lord Shiva), Blüten, Glöckchen, Wedeln, Muscheln zum Tröten und Muscheln zum Ganges-Wasser-sprenkeln, Rauchtöpfen....

…mit diesen Öllämpchen-etageren, Feuerschalen mit Cobrakopf (Lord Shiva), Blüten, Glöckchen, Wedeln, Muscheln zum Tröten und Muscheln zum Ganges-Wasser-sprenkeln, Rauchtöpfen….

Sie erscheinen und verbeugen sich erstmal vor Mutter Ganges...

Die in Rosa und Gold! ( ich liebe es!) gewandeten Priester erscheinen und verbeugen sich erstmal vor Mutter Ganges…

...und dann wird über eine Stunde anmutig Feuer entzündet, geschwenkt, sich verbeugt.....

….und dann wird über eine Stunde anmutig Feuer entzündet, geschwenkt, sich verbeugt…..

...sehr indisch gesungen und gebimmelt, getrötet und Wasser versprengt..

…sehr indisch gesungen und gebimmelt, getrötet und Wasser versprengt..

...bis sich dann erst die Priester, dann alle anderen ganz oder nur ein bisschen im den Ganges begeben.

…bis sich dann, erst die Priester, dann alle anderen, ganz oder nur ein bisschen in den Ganges begeben. 7.00 Uhr. Die Sonne ist aufgegangen. Wir gehen jetzt wieder ins Bett:).

Glenn an den Gebetsmühlen in Sarnath.

Glenn an den Gebetsmühlen in Sarnath. Barfuß in Tempeln ist übrigens überhaupt kein Thema mehr.

:))) lecker Takeaway vor unserem Zimmer im Ganges View Hotel.

:))) lecker Takeaway vor unserem Zimmer im Ganges View Hotel. Und wie gesagt. Keine Plastikverpackung, Styropor, tüte, etc. weit und breit. Chapeau!

Von meinem Himmelbett aus gesendet.

img_4940

India Diary 06 | Mind blowing Varanasi

Als der Wecker heute morgen um acht klingelte, hätte ich mich auch gut noch mal umdrehen können. Habe Luis Armstrong angemacht, um die Jungs zu wecken und bin in die Dusche. Sofort Protest gekriegt, das sei doch keine Aufwachmusik, sie seien jetzt aber wach:) Das Abflussrohr unseres Waschbeckens ist aus der Wand gerissen, wodurch alles Abwasser natürlich auf den Boden läuft. Gestern hat jemand das Rohr wieder getaped , aber weil das Waschbecken lose auf dem Tisch steht, ist das Rohr bei der ersten Berührung wieder rausgerissen…..sehr indisch…. Viele Waschbecken hier haben dieses Problem und offensichtlich kommt keiner je auf die Idee, einfach das Waschbecken zu fixieren…. Wir lieben das Zimmer und das Ganges View Hotel aber sehr, wunderschöner alter Stadtpalast direkt am Assi Ghat, den ersten Stufen am Ganges, Terrassen auf jedem Stockwerk und auf dem Dach , mit tollem Blick, schöne alte Möbel und überall Bilder von Gottheiten und Schwarzweisbilder und Gemälde von ehemaligen Besitzern an den Wänden. Die Königin von England hat hier schon gewohnt erzählt Ricki!

Ricki – unser Führer für heute ist um neun da und Glenn und Neo wollen die nächsten 3 Stunden lieber im Hotel bleiben und spielen und chillen. Also ziehen wir zu dritt los. Vom ersten Moment an weiß ich, der ist Gold wert! Spricht super englisch, total nettes Lachen, stets zuvorkommend und hilfsbereit und weiß viel, wie sich noch rausstellen wird. Wir sehen so viel, dass Remo abends sagen wird „es kommt mir so vor, als wäre heute morgen gestern gewesen.“ Also versuche ich ein paar wenige Erlebnisse rauszupicken.

Er nimmt uns mit auf den kleinsten „Burning Ghat“. Man darf hier nicht fotografieren, was einem dort allerdings eh nicht in den Sinn kommt. Erst passiert man haushohe Holzlager aus 3 verschiedenen Hölzern. Mangoholz ist am preiswertesten. Sandelholz am teuersten. Menschen, die einen Angehörigen hier verbrennen, kaufen 300 kg Holz und tragen es selbst nach unten auf die Stufen. Die Arbeiter auf den Burning Ghats sind Unberührbare. Sie waschen die Toten im Fluss, lassen Sie 20 min trocknen und schichten die Scheiterhaufen um die von Bambusstangen gehaltenen/ „ummantelten“ Leichname. So „verpackt“ werden sie von den ausschließlich männlichen Angehörgen hierher gebracht. Währenddessen lassen sich die Angehörgen alle Haare rasieren. Also sieht man am Straßenrand überall Menschen, die geschoren und/oder getröstet werden. Es werden nur Hindus hier verbrannt, keine Sadhus( Heilige), Kinder, schwangeren Frauen und Tiere( die sind auch heilig). All diese kann man direkt mit einem Stein beschwert auf den Ganges hinausfahren und wasserbestatten. In der Tat sieht man immer , wenn man von einem Aussichtspunkt auf den Ganges schaut, mindestens eine Kuh darin treiben.

Mulmig wird mir, nachdem ich unversehens weiße Beine und Füße aus dem Feuer ragen sehe. Remo schaut absichtlich auch kurz hin, ist aber ok, sagt er. In 4 Stunden verbrennt ein Körper. Angeblich bleiben neben den Schädeln, bei Männern die Brustkörbe und bei Frauen die Becken übrig, weil sie bei dem jeweiligen Geschlecht stärker ausgeprägt sind. Soll ich das glauben? Wir lernen viel über Rituale vor, während und nach der Bestattung, die alle mit „loslassen“ und „reinigen“ zu tun haben und die gesamte Familie einbeziehen. Während wir da auf den Stufen stehen und neben uns drei Feuerbestattungen stattfinden, besteigt ein Ziegenbock, mit sehr hässlich , weil lang, ganz dünn und rosa, eregiertem Penis ,desinteressierte Ziegen und ein Mann mit einem überdimensioniertem Glasauge spuckt, irgendwie hyperaktiv ,Pansaft auf die schlammigen Stufen.

Ricki zeigt eine Außen-Sportstätte, in der , ähnlich wie beim Sumo, sehr starke Männer nur mit einem ewig langen, gewickelten lendenschurz auf einem Sandplatz ringen. Mit der Besonderheit, dass der Sand mit Joghurt!!! vermischt wird und das ganze eine Schlamm-catch-arie wird. „Ist gut für die Haut.“ Als wenn Ringer nichts anderes in Kopf hätten!

Unzählige Tempel, sehr hohe, sehr tiefe, sehr alte, sehr neue, sehr kleine, sehr große, viel frequentierte und fast unbeachtete; Viele Früchte und Gewürze, die von Männern und Frauen aus den unterschiedlichsten Regionen Indiens feilgeboten werden, und alle für oder gegen etwas gut sind; Sanskritschulen, Ashrams, Prachtbauten englischer und indischer Handelsleute, gut erhaltene mit prachtvollen Innenhöfen und andere, dem Verfall überlassene , die sich gefährlich neigen und beugen. Überall wird gesungen, gechantet, gebetet und rezitiert, gefeilscht, verscherbelt, gebettelt und angepriesen. In ständigem Beisein unzähliger, im Aussehen unterschiedlichster , Kühe, Lord Shivas Kühen, die, wie ledende Mahnmale an die Langsamkeit, immer Vorrecht haben und überall hindürfen und immer wieder eröffnet sich der atemberaubende Blick auf diesen majestetischen Fluss. Zum Abschluss besteigen wir das Dach des „Pooza Guest House“, von dessen 6. Stock sich uns ein einmaliger Blick aus das alte Varanasi eröffnet. Man sollte sich den Laden überhaupt merken. Ist gut gelegen- mittendrin, das Restaurant auf dem Dach und sehr freundliche Leute.

Um halb eins sind wir wieder zurück, Glenn und Neo sind bester Laune und haben Hunger! Ich bin jetzt mit vielen Restaurantempfehlungen gerüstet:) die Pizzeria! Am Assi Ghat mit tandoor Ofen und Terrasse mit Blick hat leider wegen Umbau geschlossen.

Also gehen wir auf die Dachterasse des von 2 Amerikanerinnen geführten Aum-Cafés.

Man sitzt hier nett und kann frische Fruchtsäfte trinken. Das Essen- wie sagt meine Freundin aus Hamburg immer: “ Was das Essen angeht, misstraue ich dem Amerikanern zutiefst!“ So sollte man es weiterhin halten.

Kleines Schläfchen. Um 16:30 ist Ricki wieder da und wir schweißen uns dieses Mal alle zusammen rein ins Leben. Ich finde meine blauen Flipflops-die Indien Klassiker-Yes!- im Vorbeigehen für , 2paar für 3€ insgesamt. Als wir in eine kleine schmuddelige Gasse einbiegen, knüllt sich Neo vorsichtshalber gleich mal wieder sein Tuch vor Mund und Nase, aber diesmal werden wir fast erschlagen mit Wohlgerüchen. Ein flowermarket, in dem ausschließlich lose Blüten und blumenkränze für rituelle Zwecke und Hochzeiten gehandelt werden, eröffnet vor unseren Augen seine Pracht. Gut gemacht Ricki!

Er lässt mich alles probieren. Lassi in seinem Lieblings Lassi-Laden- kalt und mit sahnigen Stückchen drin, so wie wenn sich haut auf Grießbrei bildet-köstlich! Unzählige Fettigkeiten- der Inder an sich liebt das frittierte wirklich sehr- da brauch ich zwischendurch ein paar MOMOs, eine Kokosnuss und frischen Zuckerrohrsaft , um eine Fettpause einzulegen. Und schon geht’s weiter mit enorm fettigen Süßigkeiten- man mische paneer-ghee-und gemahlene Nüsse mit Zucker. Je nach Anteil und Form ergeben sich viel hübsche Süßigkeiten, die man zum Teil natürlich auch frittieren kann:) Ich will Obst und Salat! Morgen….

Aus unseren verschlungen Wegen durch kleine und kleinste Gassen eröffnet er uns in diesem pastellfarbenen Abendlicht immer wieder unverhoffte und atemberaubende Blicke auf den Ganges. Der Fluss führt so viel Wasser, dass man von manchen Tempeln nur die Spitzen der Kuppeln aus dem Wasser ragen sieht. Der Rest ist von den schlammigen Fluten umspült. Der warme Wind erfrischt uns und die Schwalben jagen einander tief über blauen Kuppeln und über das Blätterdach von uralten Bodhi- Bäumen.

Es ist dunkel geworden und nachdem wir noch kurz der Abendzeremonie am Haupt Ghat beigewohnt haben, laufen wir über Märkte und Schleichwege zurück, um den wirklich unfassbar dichten Abendverkehr zu meiden, und jetzt eine Motorrikshaw zurück zum Hotel nehmen. Neo schläft, ich bin pappsatt, aber meine Jungs haben natürlich noch Hunger, weil sie ja nix von dem köstlichen Zeug gegessen haben! Glücklicher Weise machen Sie uns im Hotel noch Reis und Dahl, ich lese noch Shantaram und wir schlafen alle tief und fest ein.

Ach – auf die Frage, was Neo denn heute am besten gefallen hat, sagt er : “ Als ihr weg wart und ich mit Glenn UNO und Backgammon gespielt habe.“

Remo: „Einfach alles-die Stadt zu sehen.“

Glenn:“ Die Aussichten.“

Der Wecker steht auf 04:20. Morgenzeremonie bei uns vor der Tür-Sonnenaufgang….ich freu mich schon drauf!

Junger Brahmane verkauft Sandelholzpaste und andere rituelle Pasten

Junger Brahmane verkauft Sandelholzpaste und andere rituelle Güter.

Die Kuh unter dem Banyan Baum...

Die Kuh unter dem Banyan Baum…

...frisst die Opferblüten von den Lingams. Da sind sie wieder. Der untere Teil steht für die Schöpfung, die stilisierte Vagina darauf für die Erde und der Phallus darauf für Shiva-das Leben ...gleich von der Kuh blankgeleckt:)

…frisst die Opferblüten von den Lingams. Da sind sie wieder. Der untere Teil steht für die Schöpfung, die stilisierte Vagina darauf für die Erde und der Phallus darauf( (zum Teil mit Schlange, Symbol für Shiva) für Shiva-das Leben …gleich von der Kuh blankgeleckt:) I love India!

..auch der Schlangenbeschwörer darf nicht fehlen. Die Damen links haben sich doch farblich abgesprochen!!!

..auch der Schlangenbeschwörer darf nicht fehlen. Die Damen links haben sich doch farblich abgesprochen!!!

Ein Saddhu meditiert mit Blick auf Mutter Ganges. Das Leintuch vor ihm weht im warmen Wind.

Ein Saddhu meditiert mit Blick auf Mutter Ganges. Das Leintuch vor ihm weht im warmen Wind.

Shanti, shanti

Wir waren ganz lange, ganz leise und haben von hier oben auf den Fluss geguckt. Er „erwacht“. Shanti, Shanti.

Schlammcatchen mit Yoghurt

Schlammcatchen mit Yoghurt.

...Sumo auf indisch

…frisch rot lackierte Säulen…Sumo auf indisch.

..ein Ashram, in dem junge Schüler rezitieren. Der wind durchflutet die Räume, die hoch, direkt über dem Ganges stehen. Ich muss an meinen Deutschlehrer Herrn Huber denken:" Der Geist muss wehen! Wie der Wind!

Sanskritschulen, in denen sie mit lautem Singsang rezitieren mit direktem Blick auf den Fluss, hoch über dem Ganges und der Wind fließt ganz schön durch diese Räume. Ich muss an meinen Deutschlehrer Herrn Huber denken:“ Der Geist muss wehen! Wehen wie der Wind!“

Kurz vor dem kleinsten Burning Ghat

Kurz vor dem kleinsten Burning Ghat in der Fahrradrickshaw.

Neuste Nachrichten unterm Bodhibaum. :))

Neuste Nachrichten unterm Bodhibaum. :))

Remo und Ricci! Musste bei den Wurzeln an Ankor Thom in Kambodscha denken....

Remo und Ricci! Musste bei den Wurzeln an Ankor Thom in Kambodscha denken….

Auf dem Dach des Pooza Guest House auf eine Cola-Pause mit atemberaubendem Blick über diese Wahnsinns-Stadt.

Auf dem Dach des Pooza Guesthouse auf eine Cola-Pause mit atemberaubendem Blick über diese Wahnsinns-Stadt. Die haben da übrigens ein Restaurant oben. Schön da.

die Wäsche...

Die Wäsche…

...eine Frau macht Chapattis auf ihrem Dach. Oft nehmen sie hier, wo viele der "Unberührbaren" wohnen, die als Crematoren arbeiten, die Reste der Scheiterhaufen von den Burning Ghats mit erzählt Ricci und gruselt sich dabei.

…eine Frau macht Chapattis auf ihrem Dach. Oft nehmen sie hier, wo viele der „Unberührbaren“ wohnen, die als Crematoren arbeiten, die Reste der Scheiterhaufen von den Burning Ghats mit erzählt Ricci und gruselt sich dabei.

Boah! Hab ich den lieb!!!

Boah! Hab ich den lieb!!!

Leider haben sie sich in Pose geworfen, als sie gesehen haben, dass ich sie fotografiere. Unser Liebling ist die alte Frau hinten:) die OOOhren!

Nachdem ich sie gefragt habe, ob ich ein Foto machen darf, haben sie sich leider für uns in Pose gesetzt. Remo und mein Liebling ist die Frau mit den grossen Ohren:) Wir laufen durch die Gassen zu einem Platz, wo wir eine Motorrickshaw ergattern können…

 

....durch den dichten Verkehr....

….fahren durch den sehr dichten Verkehr….und jetzt:

...Remo sieht was Erschreckendes und ich was Erfreuliches. Eines meiner Lieblingsbilder dieser Reise.

…Remo sieht was Erschreckendes und ich was Erfreuliches. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte! Indien und seine Gegensätze. Es ist erst 12.30 Uhr.

 

Was Essen und Zwischenstopp in der "Comfortzone" eines Touri-Cafes.

Was Essen und Zwischenstopp in der „Comfortzone“ eines Touri-Cafes.

Wir schauen uns mal das Dach unseres Hotels an, bevor uns Ricci um 16:30 Uhr wieder "an die Hand " nimmt.

Wir schauen uns mal das Dach unseres Hotels an, bevor uns Ricci um 16:30 Uhr wieder „an die Hand “ nimmt.

Ein 400 Jahre alter rajistanischer Tempel einfach so in einem Hinterhof! Neo zeigt auf die....

Ein 400 Jahre alter rajistanischer Tempel einfach so in einem Hinterhof! Neo zeigt auf die….

...feinsäuberlich aufgereihte Kuh-Kacka.

…feinsäuberlich aufgereihte Kuh-Kacka.

Dieses Handwerk!

Dieses Handwerk!

:)))

:)))

Und weiter gehts.

Und weiter gehts.

Vorbei am Strassenzahnarzt in der 3! Generation....

Vorbei am Strassenzahnarzt in der 3! Generation….

...auf den Flowermarket...

…auf den Flowermarket…

..I´m in love...

..I´m in love…

...

...with the world.

…with the world!

Jetzt bekommt jeder...

Jetzt bekommt jeder…

...noch einen Jasminkranz...

…noch einen Jasminkranz…

...und weiter gehts. Neo kann nicht mehr laufen und nachdem ich ihn lange getragen habe, bietet sich Ricci an und siehe da: Neo willigt ein! Hätte ich glaub ich als Kind nicht gemacht. Echt cool!

…und weiter gehts. Neo kann nicht mehr laufen und nachdem ich ihn lange getragen habe, bietet sich Ricci an und siehe da: Neo willigt ein! Hätte ich glaub ich als Kind nicht gemacht. Echt cool!

Kühe haben immer Vortritt:)....

Kühe haben immer Vortritt:)….

... :))Neo müüüde...Kuh auch...Riccci Bombenlaune...

… :))Neo müüüde…Kuh auch…Riccci Bombenlaune…

...Ricci und ich wir finden´s Super!

…Ricci und ich/wir finden´s Super!

Ich schmeiss mich weg. Diese Farben!!!!

Ich schmeiss mich weg. Diese Farben!!!!

Lassi? Geht immer!

Lassi? Geht immer!

Man mische Ghee, Zucker, Nüsse, machmal frittiert man es auch und macht etwas Silberfolie drauf. Wunderhübsche Süssigkeiten....verkauft von Jabba, the Hood.

Man mische Ghee, Paneer, Zucker, Nüsse, machmal frittiert man es auch und macht etwas Silberfolie drauf. Wunderhübsche Süssigkeiten, zum Teil sehr lecker….verkauft von Jabba, the Hood in seinem Glaskästchen.

...und noch mehr leckere Fettigkeiten.

…und noch mehr leckere Fettigkeiten.

Stadtpaläste reicher Händler...

Stadtpaläste reicher Händler…

...ein islamisches Gotteshaus mit einer ganz verzaubern Atmosphäre...

…ein islamisches Gotteshaus mit einer ganz verzauberten Atmosphäre…

...hier will man sich niederlassen und verweilen...

…hier will man sich niederlassen und meditieren. Echt Wahnsinnsenergie hier…durch dieses Fenster schaut man direkt steil nach unten auf den Ganges…wie ein Adlerhorst…

...Blick auf den Innenhof. Es gibt keine Glasfenster, sondern nur diese Bitte, die die Luft zirkulieren lassen.

…Blick auf den Innenhof. Es gibt keine Glasfenster, sondern nur diese Gitter, die die warme Luft zirkulieren lassen. So friedlich.

:)))

:)))

Wir rasten, während Kricket gespielt wird...

Wir rasten, während Kricket gespielt wird…

...und der dicke Saddhu mit den Frauen spricht...

…und der dicke Saddhu mit den Eheleuten spricht…

...jagen die Schwalben tief über die Dächer.

…jagen die Schwalben tief über den Ganges.

Ein verlassener Palast. Danke Ricci, dass du uns  diese Plätze zeigst!!!

Ein verlassener Palast. Danke Ricci, dass du uns diese Plätze zeigst!!!

...eigener Tempel im verlassen Palast- mit Papagei auf der Spitze...

…eigener Tempel im verlassen Palast- mit Papagei auf der Spitze…

Komplette Verzauberung.

Komplette Verzauberung.

....Farben...

….Farben…

600 Jahre ist dieser Bodhi-Baum! Sagt man.

600 Jahre ist dieser Bodhi-Baum! Sagt man.

Es dämmert als wir am chinesischen Tempel ankommen.

Es dämmert als wir am chinesischen Tempel ankommen und ich lasse das Fotografieren für heute sein.

Vor dem Hotel. Mein kleiner Neo! Wir sind alle müde. Es ist noch nicht mal neun.

Vor dem Hotel. Mein kleiner Neo!  Es ist noch nicht mal neun.

Von unter meinem Ventilator gesendet.

...die Farben!!!!

India Diary 05 | Heiliges Varanasi

Ach du heilige Scheisse, ist das heiß! Heute Nacht diverse Male die AC an und wieder ausgemacht. An heißt 25 Grad, aber es bläst glaube ich kälter raus, ohne ist besser für uns, weil mittlerweile alle außer mir Schnupfen haben. Ich hatte mich tatsächlich nur übergessen:) Die Jungs haben fast bis mittags geschlafen, trotzdem noch Frühstück bekommen und auch Glenn ist jetzt cleverer Weise von Omlett ( da erinnert er mich so an seinen Papa, der im Ausland auch immer erstmal bei seinen Essgewohnheiten bleibt , wie z.B. In Indien immer nach Beef zu fragen:), um irgendwann zu merken, dass das entweder nicht vorhanden ist , nicht schmeckt oder einem das Einheimische einfach besser bekommt )- auf Porridge umgestiegen, das immer gut ist. Jetzt muss noch Mamas schlechte Angewohnheit aus ihm raus. Er hat als einziger 2 Schüsseln gegessen, um dann völlig fertig festzustellen, dass wie bei mir gestern die letzte Portion überflüssig war- aber lecker! Wir lassen es gaanz easy angehen. Es gibt eine Reiseführerempfehlung für einen Laden, in dem man gut Textilien einkaufen und anfertigen lassen kann und die einen netterweise auch vom Hotel abholen. Abenteuerliche halbe Stunde Fahrt. Alles ist in der Armut, in dem Dreck, so hübsch gemacht – ob das die metallenen Schutzverkleidungen der Rikshaw-Rücklichter sind, die individuell geprägten Metallsitze der Fahrradrikshaws, jeder Laster ist handbemalt, warum ist das hier so? Immer noch ein frisches Blütchen, noch ein buntes Bändchen, noch eine kleine Bordüre…..dieses Gefühl fürs Detail- das berührt mich / haut mich um / lässt mich Lächeln. Der Neo lernt, doch immer sein Tuch in Zukunft mitzunehmen, weil’s olfaktorisch manchmal halt eine Herausforderung ist.  Ich würde gerne noch viel mehr zu Fuß unterwegs sein und überall noch genauer hinschauen- was wird da wie repariert, was verkaufen, kochen und verarbeiten die und wie…. Rikshaw ist da eh schon die beste Alternative, weil man relativ langsam unterwegs ist und nah dran. Meine Jungs stehen da nicht so drauf, also aufs rumlaufen. Tja, ich fands in dem Alter auch schon geil.
Der Laden ist Klasse und alle Jungs bekommen ein Hemd angefertigt und ich 3m braune indische Wildseide als Ersatz für meinen dunkelroten Mönchsschal von Sharon. Habe mit Entsetzen und auch Scham über meine Schusseligkeit auch Dingen gegenüber an denen ich wirklich hänge, beim Packen für Indien feststellen müssen, dass ich ihn nach 10 Jahren jetzt doch auch verloren habe und nicht mal weiß, wann und wo! Liegt er vielleicht bei einem von euch?
Wir machen jetzt erstmal Pause, UNO spielen vor dem Ventilator mit diesem unglaublichen Ausblick über „den breitesten Fluss, den ich je gesehen hab. Der ist ja breiter als der Tegersee. Ist das überhaupt ein Fluss?!“ (Remo)Und noch eine berechtigte Frage: „KANN man sich darin überhaupt waschen?“(Glenn).
Kleine Siesta und Remo bringt Neo Backgammon bei. Es ist fünf. Ich will jetzt raus, Ghats ablaufen und überhaupt LAUFEN -was sehen! Die Jungs haben aber Hunger. Wollen sich aber nicht mit Strassenessen- gute, frische momos z.B. -zufriedengeben, also enden wir als einzige in einem sehr hässlichen israelischen Laden- drinnen, wo das Essen ewig dauert und den Jungs dann nicht schmeckt. Grrrrr.
Jetzt schlendern wir ein bisschen durch die Straßen, weil der Ganges aber so viel Wasser führt, kann man nicht am Ufer entlang, sondern muss immer wieder zurück auf die Hauptstraße und dann die nächste Abzweigung zum Fluss finden. Da ist der Weg das Ziel!!!! Die Jungs sind ungefähr so kooperativ wie ich, wenn ich hungrig bin. Wir fahren mit der Fahrradrikshaw die 500 m zurück zum Hotel, das ja Gott sei dank direkt am 1. Ghat, dem Assi Ghat liegt, an dem gerade die abendliche Zeremonie stattfindet. Die Jungs gucken 10 min und fragen dann ob sie schon mal ins Hotel können. Das ist allerdings geil. Schön, dass sie da selbständig sind. Ich bleibe noch fast eine Stunde, schaue, wie Messingbehälter mit Rauch und mit Feuer geschwenkt werden, gesungen, geklatscht, gebimmelt und Blütenblätter hochgeworfen werden. Zum Schluss folgt dann natürlich die rituelle Waschung , bei der man ein bisschen Fluss-Wasser in den Mund nimmt und sich den Rest übers Haar streicht.
Um morgen was zu sehen, habe ich mich vom Hotel gerade an Ricci weiterleiten lassen, der ins Hotel kam und uns jetzt morgen von 9-12 und von 16-20 Uhr führt, zu Fuß und mit Rikshaw. Ich hab ein gutes Gefühl!  2 Schalen Reis noch vom Hotel für die wieder/noch hungrigen Jungs und jetzt Betti gehen.
Shantaram…..

Puris, Porridge, Lassis, Massala Tea

Breakfast: Puris, Porridge, Lassis, Massala Tea

Beim Überqueren des offenen (Ab-)Wasserkanals.

Beim Überqueren des offenen (Ab-)Wasserkanals.

Im Stoffladen. Neo bemerkt, dass ich einen Ohrring verloren habe und ich finde ihn vor dem Laden wieder. Yeah!!! So kann ich ihn reparieren lassen.

Im Stoffladen. Neo bemerkt, dass ich einen Ohrring verloren habe und ich finde ihn vor dem Laden wieder. Yeah!!! So kann ich ihn reparieren lassen.

Diese wunderschönen handbemalten Rickshwas

Diese wunderschönen handbemalten Rickshaws

Kühe, Schweine, Kacka, alles da...

Kühe, Schweine, Kacka, alles da…

:)))

:)))

Momos. So guckt er immer erst mal und dann ist es lecker:)

Momos. Anfängliche Skepsis und dann ist es lecker:)

Bitte schaut! Diese winzige, pittoreske Moschee, die sich da in den Himmel reckt.

Bitte schaut! Diese winzige, pittoreske Moschee, die sich da hinter den Früchten farbenfroh behauptet.

Was für ein Licht!

Was für ein Licht!

...die Farben!!!!

…die Farben!!!!

...ganz unbeeindruckt ist auch er nicht...

…beeindruckt.

img_4732

Kleiner Shiva-tempel mit Shivas Tier, der Kuh, die immer auf ihn wartet, falls er irgendwohin muss.

Schön warm ist es, die Grillen zirpen, überall Kohlefeuer, Essendüfte, man lebt praktisch auf, in, um die Tempel

Schön warm ist es, die Grillen zirpen, überall Kohlefeuer, Essendüfte, man lebt praktisch auf, in, um die Tempel…und wie selbstverständlich werden die Schuhe ausgezogen:) Erste Hürde geschafft!!!

Während der abendlichen Puja. Es wird laut gesungen und geklatscht...

Während der abendlichen Puja. Es wird laut gesungen und geklatscht…

Mein Lieblingsladen! Ein Paan-Verkäufer mit einem Kunden vor seiner 2 qm großen Baracke mit Aussicht, in der er wohnt und arbeitet am strategisch perfekten Platz

Mein Lieblingsladen! Ein Paan-Verkäufer ( Man sieht nur seinen nackten Fuß durch seine Tür)mit einem Kunden vor seiner 2 qm großen Baracke mit Aussicht, in der er wohnt und arbeitet am strategisch perfekten Platz

Mitten in der Menge auf den Stufen haben Maisverkäuferinnen ihren festen Platz. Ich mag das, wie sie ihre Kohle zusammenschieben, wedeln ( überall auf der Welt mit anderen Utensilien) aufmerksam den Mais wenden und schwatzen.

Mitten in der Menge auf den Stufen haben Maisverkäuferinnen ihren festen Platz. Ich mag das, wie sie ihre Kohle zusammenschieben, wedeln ( überall auf der Welt mit anderen Utensilien) aufmerksam den Mais wenden und schwatzen.

img_4746

Nach der Zeremonie. Rituelles Waschen und schwimmende Lichter auf den Ganges setzen.

Mit Blick auf den Ganges gesendet

img_4668

India Diary 04 | Good bye Delhi | Magisches Varanasi

Gestern Abend habe ich vorgelesen, dass der kleine indische Guide in „Shantaram“ seinem „Herrn“ einen Namen gibt, den er für eine Super Idee hält, seinen „Herrn“ aber in Grund und Boden versinken lässt. Er nennt ihn „Linbaba“, was auf Hindi klingt wie PenisMann. Um zu beweisen was das für eine gute Idee ist, läuft er durch die Straßen, ruft „Linbaba“ und zeigt auf die freundlichen Reaktionen. Später mehr dazu…

Gut geschlafen. Ausgeruht. Remo erkältet, aber alles locker und es geht ihm gut, sagt er. Ich hab Bauchweh/ meine Tage, was mich immer mau macht.  Glenn hat sich, wie ich die letzen Tage, gestern Abend übergessen. Er schafft nicht mal ein halbes Omlett zum Frühstück. Er lacht viel:), bindet sich einen Turban und tanzt vor dem Spiegel und redet „indisch“ . Ushi, unsere Gastgeberin habe ich heute morgen von Glenn erzählt und sie macht Fern-Reiki mit ihm sagt sie, „so he can settle in better“. Sie ist auch sehr berührt von dem was in Gurgaon passiert. Gurgaon, Gurgaon- klingt doch wir Mordor….

Yudhi, der Ticketmann kommt um 11:00, gibt uns 2 funktionierende Simkarten (Yes!!!) und  wir unternehmen eine weitere Reise um das Ticketgeld zu überweisen zum Connaught Place. Im „World Trade Center“ , in dem die Leitungen außen verlegt sind und es stark nach Urin riecht ( Glenn: “ Was heißt eigentlich World Trade Center?“ Worauf eine sehr lustige Unterhaltung folgt – nach dem Motto “ Andere Länder- andere WorldTradeCenter“) finden Yudhi, Glenn und ich ( Remo und Neo wollen bei Naegi im Auto bleiben und Kekse mit Vögeln teilen) im Untergeschoss einen ( natürlich ) fensterlosen Raum, in dem 15 Arbeiter nebeneinander an 80 cm breiten Schreibtischunterteilungen vor je einem Laptop, je 3 Telefonen, 2 Taschenrechnern und – je nach Glaube und Guru – unterschiedlichen Devotionalien sitzen; einer unter einem kaputten und deshalb stroboskopartig flackerndem Strahler. Er scheint es nicht mal zu registrieren…..Eine „Consultend Service Agency“….Moooordooooooor!

Nach 20 min sagen sie, die Überweisung ist getätigt. Als wir die Höhle verlassen, habe ich das Gefühl,  ich hätte verantwortungsvoller mit meinen Creditkarten Daten umgehen können/sollen, entscheide mich aber , Yudhi und seinen Leuten zu vertrauen.

Als wir wieder zu Remo und Neo stoßen, ruft Neo fröhlich allen Krähen und wartenden Fahrern „Linbaba“ zu und lässt sich ( natürlich) nicht bremsen. Glenn muss fast Tränen lachen.

Wir haben noch genug Zeit, Avnish ’s Rat zu folgen und zu Marks&Spencer! zu gehen, wo wir tatsächlich 2 wunderschöne dunkelblaue Leinen-Hemden mit Stehkragen für Glenn erstehen. Er sieht jetzt aus wie ein Weltreisender. Gross, selbstsicher und suverän. Ob das nur am Hemd liegt? Ushi?

Im Master öffnen wir noch unser doggibag von gesternabend auf der Dachterasse , schultern unsere Rucksäcke, kaufen Wasser und laufen durch all die Schulkinder zum Auto, dass uns zum Flughafen bringt. Hab ich erwähnt, dass wir inklusive unserer 5 dicken Bücher und der vollen Apotheke mit 28 kg unterwegs sind? Ich meine, ich kann großes Gepäck, wie ihr wisst:) , aber als Tochter meiner Mutter bin ich schon auch stolz, 4 Wochen mit „Handgepäck“ zu machen.

Leider müssen wir nach Varanasi FLIEGEN, da es keine Zugtickets mehr für uns gab. Nur dieses eine Mal, alle anderen Strecken gehen dann über Land.

Kurz vor dem Flughafen passiert, was immer irgendwann passiert: „Welcher Flughafen ist das?“ frage ich den Fahrer und er hat uns zum international airport gefahren, was ihm der „manager“ vom Master gesagt hat, warum auch immer. Heute morgen haben die wunderbare Ushi und ich noch zusammen nachgesehen und „1D domestic“ war eindeutig unser Ziel. Es ist bereits 1 Stunde vor Abflug, 1 Std. 30 vorher sollten wir da sein und der domestic Airport ist 5 km voll indischem Verkehr weit weg:) To make a long story short: Wir sitzen im Flieger. Und sind nicht mal sonderlich verschwitzt und waren auch noch auf dem Flughafenklo und , o.k., sind als letzte in den Flieger:). Alle super hilfsbereit. Wir WURDEN vorgedrängelt, müssten das nicht mal selber tun!

Was mich zu einem kleinen Diskurs über indische „Manieren“ bringt. Schon auf dem Flughafen in Delhi ist mir aufgefallen, dass der gemeine Inder drängelt.  Beim ersten Mal hält man es noch für einen Einzelfall, der zweite Drängler muss vielleicht aufs Klo oder ist spät dran für seinen Anschlussflug, aber spätestens wenn man sich an einem Counter unterhält und ein anderer sich von hinten dazwischen schiebt und in Seelenruhe sein Anliegen vorbringt, denke ich „Moment mal“ und sage:“Excuse me, i am talking here. Is it urgent?“ Worauf er sich , als wär nix gewesen mit dem typisch indischen Kopfwiegen wieder hinter mich stellt. Anderes Beispiel: Ein junges Pärchen, fröhlich lachend , schiebt sich im Mittelgang des Fliegers! an uns und allen anderen vorbei um sich 3 Reihen weiter zu setzen, was mich ehrlich gesagt lachen lässt, weil es so absurd ist. Ich glaube, es ist folgendermaßen: Weil so viele sich seid dem „Verfall der Kasten“ (zumindest bestimmt die Kaste nicht mehr zwingend deinen Lebensstandart) mit viel bewundernswerter Ellbogenkraft in ein besseres Leben gekämpft haben, ist es komplett gesellschaftsfähig sich vorzudrängeln. Auch „bitte“ und „danke“ gehört nicht unbedingt zum Standart. Aber keiner verhält sich so, weil er mürrisch oder unfreundlich ist, sondern es ist einfach so. Man muss es nur wissen, wenn man sich z.b. für ein Metroticket anstellt. Weiss man es nicht, wird man nie – und ich meine wirklich NIE -an die erste Stelle der Schlange kommen:)

Varanasi – oder „Ach du heilige Scheisse“ ( Glenn ) , das wird glaube ich unser Motto die nächsten Tage.

Sehr guten Fahrer am Flughafen gefunden, richtiger Preis und sonst keine Ahnung, wie lange es dauert oder in welche Richtung wir fahren. Es ist fast 18:00 Uhr als wir losfahren. Überall geschäftiges Treiben auf der Straße in der Abendstimmung. Rural und bunt. Überall Kühe auf der Straße und Wasserbüffel, grüne Reisfelder, Ziegen, Hunde , Esel, Hühner, Schweine schwarz und rosa und wir auch schon in Delhi, aber hier mehr, orange angezogene , barfüßige Männer die so schmuckgebilde über der Schulter an der Straße entlangtragen und auf dem Weg zum Shiva-Tempel sind, der die Tage irgend ein Fest feiert.

Ich bin angekommen, würd ich sagen. Hier gefällt es mir schon bei der Anfahrt außerordentlich gut. Die Straße durchgängig gesäumt mit winzigen Läden. Alles puppenstubenhaft klein, bunt , gewachsen und Lichterketten überall, die blinken – ohhhhh! Das nennt man glaube ich „sozialromantik“.

Der Smok/Rauch/Staub ist so heftig, dass man kaum 200 Meter weit sieht und wir gerne durch Tücher und Masken atmen. Nach einer Stunde kommt die Frage auf, wie weit der Flughafen eigentlich weg ist. Wir fragen nicht. Bobi, unser Fahrer, erzählt, wir fahren jetzt über den kleineren Fluss, der Vara von Nasi trennt. Wie in Idar-Oberstein. Früher hieß es Kashi, unter den Briten Benares und seitdem die weg sind, Varanasi.

Vor ein paar Tagen habe ich mal im Taxi erzählt, dass Delhi übrigens die „hässlichste“ Stadt auf unserer Reise sein wird. Ab jetzt werde es viel schöner, aber auch schmutziger und wilder. Remo schaut aus dem Autofenster in die mittlerweile dunkle Strassenscenerie und sagt: „Ich weiß genau was du meintest mit schöner aber hässlicher- ne, nicht hässlicher- wilder.“ Nach 1 1/2 Stunden parkt Bobi, nimmt meinen Rucksack und wir gehen zu Fuß weiter. :)))))))) Es ist soooo toll hier!!! Als er die Stufen zu einem alten kleinen Palast direkt am Flussufer hinaufgeht, ist gerade „Puja“,Abendgottesdienst, mit Gesang und Rauchschwenkern und Waschung und so an „unserem“ Gath. So heißen die von Villen, Tempeln und Palästen aus dem 17. und 18. Jh gesäumten Flussufer Varanasis, die mit einer Reihe steinerner Treppen, Ghats, deren Stufen in den Ganges führen, versehen sind….das hat natürlich alles einen Namen- konnte ich mir aber alles nicht merken- morgen mehr.

Unser Zimmer ist schön, das ganze Haus ist der Wahnsinn, „Das Klo ist voll sauber, Mami!“ ( Neo ), „Das ist glaube ich das schönste Hotel und der schönste Platz auf der ganzen Reise!“ ( Glenn ).

Wir bleiben zum Essen hier. Drei Familien, eine aus China, eine aus England essen mit uns gemeinsam. Kein Fleisch, kein Alkohol, wie überall hier, aber keine Zwiebel, kein Knoblauch?! – egal, trotzdem saugut, das Warum kläre ich morgen. Die Kinder spielen vor dem Zimmer mit Blick auf den Fluss, wenns nicht so duster wäre, selig UNO und ich liege auf dem Bett. Ich habe mir einen Eimer neben das Bett gestellt, weil mir zum Kotzen zu mute ist. Aber ehrlich gesagt glaube ich nicht aus den in Varanasi nahe liegenden Gründen, sondern aus den Lara-Maßlosigkeit naheliegenden Gründen. Der letzte volle Teller war einfach zu viel des Guten. Auf euren diversen Ajurveda-Kur-Berichten kommt das doch immer vor, wie wenig man von diesem köstlichen Essen braucht, um satt zu sein und dann berichten immer alle, wie viel Gewicht sie verloren haben….Das muss ich echt üben – herrje!

Bye, bye Connaught Place

Bye, bye Connaught Place

Bye, bye wunderschöne Dachterrasse under construction

Bye, bye wunderschöne Dachterrasse under construction

img_4655

Schule aus, Mamas, die abholen, Eis- und Snackverkäufer, Schulbüschen in die 12 Schüler passen und deren Ranzen obendrauf! Fahrrad- und Motorrikshaws voll mit uniformierten Kleinen….

img_4659

Kleine Anekdote: Glenn fragt gestern: „Wann hupt man eigentlich?“ Ich: „Hupen heißt ICH KOMME, ICH SCHIEB MICH DAZWISCHEN, ICH ÜBERHOLE, AUS DEM WEG! ICH HAB DICH GESEHEN, MICH GIBTS NOCH- ALSO IMMER.“ heute fragt er in Bezug auf diesen Laster: „Was heißt eigentlich HORN und PLEAS?“ Ich weise auf unsere gestrige Unterhaltung hin und er sagt: “ Achso, ich hab gedacht, da sind irgendwie die Kühe mit den Hörnern drin!“ :))))

img_4662

Geschafft!!!!! Und zwar lässig!

img_4738

Abend Puja auf dem Assi Ghat vor unserem Hotel Ganges View

img_4668

Dinnertable im wunderbaren Ganges View Hotel. Eine der besten vegetarischen Küchen der Stadt.

img_4674

Das UNO wurde gegen Backgammon ausgetauscht – mir ist noch immer bräsig/ übel/ was weiß ich

img_4675

Schau, wie hübsch! Mit altem Spiegel im Bettkopf.

Von meinem Lager aus gesendet