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Pitschnass.

India Diary 03 | Old Delhi Monsun | Das Monster Gurgaon

Hmm, heute morgen alle ein bisschen fertiger. Remo ganz schön erkältet aber gut gelaunt, ich immer noch dicker Bauch und bisschen verquollen und Glenn war’s zu heiß heut Nacht. Neo süß und warm:)
Noch sind wir nicht ganz gerüstet. Wir wollen Simkarten, Tickets bezahlen, Old Delhi und das rote Fort sehen und eine Massage haben, weil „Wednesday is a good Day for Massage“:) Man stelle sich das bitte mit dem klassischen indischen Kopf-wiegen vor.
Draußen regnet es, was einfach gemütlich ist und uns nach dem Frühstück wieder ins Zimmer zieht. Glenn schläft wieder ein und ich unterhalte mich mit unserem Wirt Avnish, der sein Guest House als Magnet für interessante Menschen aus aller Welt nutzt und selbst Yogalehrer, Reiseführer, Radiomoderator und Nachrichten Redakteur ist und lange für die Taj Gruppe gearbeitet hat…
Viele gute Reise Tipps. Das mit dem Geld für Tickets überweisen klappt hier nicht, also fahren wir alle mit einem Fahrer und dem Ticketmann in dessen Büro. Auf dem Weg hat der Simkartenmann geöffnet, also bitte ich Yudhi, den Ticketmann , mir zu helfen. Man braucht mittlerweile aus Sicherheitsgründen nicht nur den Pass und eine Kopie für ne prepaid-sim sondern auch ein Passfoto- hab ich nicht. Yudhi hat das von sich alles in der Hosentasche!, also beantragt ER jetzt 2 neue Sims, die ich hoffentlich morgenfrüh funktionierend bekomme.
Daran kann ich mich ja gewöhnen- Chauffeur, Personel Assistent, Schirmträger, Koch und Butler- und alle scheinen nichts besseres zu tun zu haben, als mich/uns zu umsorgen. Und ich hab auch Zeit…..
Auch im  Büro geht das Überweisen nicht, also auf morgen verschoben. Wir fahren ins Red Fort. Neo verteilt seine Kekse an Bettler an den roten Ampeln. Wir müssen bald neue kaufen. Wie wechseln vom Auto in die fahrradrikshaw, weil unser Chauffeur hier nicht weiter darf.? Es gießt in Strömen und wir fahren „durch Seen“!! Sagt Neo. In Unterführungen steht das Wasser echt über einen Meter. All diese bunten Menschen unter Mauervorsprüngen , Kiosken und Bäumen zusammengedrängt , um die ärgsten Schauer abzuwarten, das sieht einfach toll aus!
Das im 17. Jh erbaute Fort ist riesig! 2km Aussenmauer! Innen ist nicht mehr viel erhalten, aber ein sehr netter Guide erzählt uns ein bisschen was über den Harem, die Elefanten, die hier aus und eingingen, die Tiger die gekämpft haben, dass es mal direkt am Fluss lag, wo jetzt die Ringstraße ist und Neo tanzt auf dem weißen Marmor im Regen.
Nachdem das mit der Massageorganisation im Hotel ein bisschen zu kurzfristig war und Nikhil auch nicht mehr in die Stadt kommen konnte, ist der Plan vom roten Fort 2km über Chandni Chowk zur Metro zu laufen und eine Stunde zu Nikhil nach Gurgao im Süden zu fahren, dort Massage zu haben und zu essen und er fährt uns dann zurück. Chandni Chowk und old Delhi ist der Ort, wo alle sagen „hält die Handtasche und die Kinder fest“ . Unzählige enge Gassen gehen von der großen Straße weg, überseht mit Händlern , Indern mit rosa Gewändern und langen Bärten, schlafenden Hunden und Kindern, über die man Steigen muss ,UND STREETFOOD, jetzt wo es regnet ist viel abgedeckt – ich will in die Gassen!!!
Aber so frisch in Indien wäre das ein zu arger Kulturschock für die Kinder.  Hunger haben wir  Ich habe einen „Laden“ mit Sitzgelegenheit gefunden.Nicht alle finden die Samosas und das masala Dosas super, weil sie gesehen haben, unter welchen Gegebenheiten es zubereitet worden ist.
Ich weise darauf hin, wie groß der Umsatz hier ist, dass alles gekocht ist und wie wohlgesonnen die Menschen uns alles zum probieren anbieten.
…. dann lasse ich es und einige Kühe, Tempel, Händler und „Seen“ später stehen wir vor der Metrostation Chandni Chowk.
Die Metro ist sauber und angenehm. Meine Sorge, dass alle, nass wie wir sind, an der AC verrecken, ist begründet,  aber so kalt ist es nicht. Wir sind im Frauenabteil. Wenn es einen „best-dressed-in-Metro-Award“ geben würde, der female-carriage in Delhi hätte ihn verdient!
20 min vor unserem Ziel müssen wir für pippiause aussteigen:) also 2 lange Treppen runter von der Hochtrasse, echtes Klo gefunden:),nochmal Tickets kaufen, einchecken ( übrigens immer mit Safetycheck wie am Flughafen, Männer und Frauenschlange) und 10min später weiter bis Endstation. wir verlassen den riesigen 10-stöckigen Bahnhofkomplex, vorbei an hunderten wartender Rikshaws in den überfluteten Strassen und finden Nikhil  am verabredeten Treffpunkt
Wir gehen in seinen Club,  alle bekommen milkshakes, es gibt eine Massage und anschließend einen Haarschnitt für Neo. Wir gucken uns Nikhils hübsche Wohnung an und gehen indisch essen. Gott sei dank sind wir uns darüber absolut einig, dass wir immer indisch essen wollen.
Gurgao ist ein Monster! Die Erde wird totgeschüttet mit Beton und Asphalt. So bedrängt, wie sich die Kinder in old Delhi gefühlt haben, so geht es mir glaube ich hier. Dieser Platz erschlägt die Natur und mich gleich mit. Man möchte diesem Stück Land die Last wieder abnehmen, die es tragen soll. Hier wird Mutter Erde vergewaltigt und mit den Folgen  werden dann nächste Generation umgehen müssen. Die qm Preise absolut abartig. In den letzten 15 Jahren haben sich die Preise ver15facht. 3-6000 € für den qm. Große amerikanische Firmen haben Komplexe hier gebaut, die gesamte Dienstleistung ist hier rausgezogen, aber die Infrastruktur und die Bausubstanz ist indisch! Mann kann sagen , dass das Preisleisungsverhältnis  übler als in München ist. Das ist Wahnsinn!
Es ist spät, als wir uns in den nächtlichen Verkehr werfen. So „loveparadebusse“ auf indisch natürlich , mit lautem Techno ( die Boxen von freiliegenden extra- Lastwagen-Dieselmotoren angetrieben) und nur Männern drauf, um Shiva zu huldigen, fahren um uns herum. Diese nicht vorhandenen Verkehrsregeln auf Autobahnen neben hightechgebäuden….
Welch eine Erleichterung in unserem beseelten Haus mit den schönen Zimmern anzukommen. Ich lese noch ein bisschen Shantaram.
Morgen gehts nach Benares/ Varanasi….

Uschi und Avnish, unsere Gastgeber.

Uschi und Avnish, unsere Gastgeber.

Uschi und Avnish, unsere Gastgeber

Uschi und Avnish, unsere Gastgeber

Unsere Terrasse

Unsere Terrasse

Auf dem Weg zum red fort.

Auf dem Weg zum red fort.

Regentänzer 1.

Regentänzer 1.

Regentänzer 2. Zur Freude aller indischen Touristen auf der anderen Seite!

Regentänzer 2. Zur Freude aller indischen Touristen auf der anderen Seite!

Pitschnass.

Pitschnass.

So liebe ich´s. Für die Kinder noch ein bisschen viel.

So liebe ich´s. Für die Kinder noch ein bisschen viel.

Skepsis.

Skepsis.

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Riesen Umsatz und alles frisch.

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Gut… indische Hygiene Standarts.

auf dem Weg nach Gurgaon. Best Dresses-Award für den Ladies-carriage!!!!

auf dem Weg nach Gurgaon. Best Dresses-Award für den Ladies-carriage!!!!

Von meinem beseelten Master-Bett aus gesendet.

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India Diary 02 | New Delhi | Eine neue Welt

2 Sachen vorweg. @ Mami: Deinen Taschenalarm, der mich lautstark beschützen sollte(„man weiß ja nie“), musste ich leider entsorgen. Nachdem ich schon bei der Gepäckausgabe stutze, warum mein Rucksack so Wecker-Tick-Geräusche macht, habe ich das Alarm-Teil mit viel Fingerspitzengefühl dazu gebracht, ruhig zu sein, aber leider nicht auf Dauer. Auch hat der Hersteller vergessen zu sagen, wie man das Ding zum Schweigen bringt, wenn es in voller Laustärke losgeht und anstatt mich von Angreifern zu befreien, einer ganzen Nachbarschaft eine schlaflose Nacht beschert. Also habe ich es in ein volles Glas mit Wasser getan, wo es noch Stunden weitertickte. Erinnerte mich schwer an diese chinesischen „Happy-Birthday“-singenden Blumen, die „aufblühen“ und auch unter Gewalt -Einwirkung  nicht aufhören zu dudeln.
2. Remo hatte Husten schon vor dem Flug, der sich zu einer Erkältung auswächst und Glenn bekommt einen Backenzahn. Spitzwegerichsaft, Brust einreiben, Soledum Kapseln, Atemschutzmasken, Zahnfleischbetäubungs-mittel ,keine AC, wird alles angewandt (ich bin echt geil ausgestattet), jetzt muss es nur noch weggehen.

So, lang geschlafen haben die Jungs, so hatte ich morgens 2 Stunden für mich in dieser subtropischen Monsun-Stimmung, dem gelblichen Licht im Zimmer und der Brise des Ventilators über mir. Sooo schön. Es war komplett ruhig nachts und das mitten in Delhi! Bis etwa 7:30 , dann fängt das Hupen an, ein dauerhaftes , zum Unterton für den Tag werdendes Geräusch. Kinderstimmen von all den Schulkindern auf ihrem Weg. Ich habe gelesen, geschrieben und  Frühstück bestellt ( Yeah!!! Ihr wisst, wie sehr ich Buffets hasse und a la carte um so mehr liebe), Omeletts, Porridge, indische Sachen ( Parathas, Puris, Pickel, vegetable Massala) Lassi und sooo geile Mangos, Papayas und Bananen, und Watermelon Juice der pur kommt, ohne dass man sagt „no sugar- no water“ :), die Kinder geweckt und mich toll unterhalten mit einer 30-jährigen, tollen, neugierigen, klugen Belgierin, die den Eindruck macht, dauerhaft zu reisen. Sie war grad 6 Wochen in Japan:) und jetzt 6 Wochen in Indien und war letztes Jahr 4 Monate unterwegs…..
Alle frühstücken hier an einem Tisch und weil der Platz so besonders ist, sind die Menschen auch besonders. Wir machen uns fertig, laufen zum Vodafoneladen, der leider geschlossen ist- keine Simcards, kaufen Mundschutz, und lassen uns von einer Motor-rikshwaw zum Karol Bagh Market fahren.img_4517

Es ist sauheiss, den Jungs klebt das Haar am Kopf und es gibt nichts wirklich interessantes auf dem Teil des Marktes, auf dem wir sind. Ich bekomme eine Haarspange:) Wo sind diese blauen „dritte-Welt-Sandalen“? Wir müssen weitersuchen….Wir lassen uns zurückfahren zum Sikh-Tempel, ziehen die Schuhe aus, waschen die Füße ,binden einen Turban und schauen uns alles an. Nur Glenn will nicht. Er trägt schwer an seiner Verantwortung, dem Dreck(der ausgerechnet dort gar nicht ist) aus dem Weg zu gehen. Die Sikh sind entzückend, bieten uns erst Tee an und dann Essen!Von dort  laufen wir die 200m nach Hause, legen uns auf die Betten und warten auf Nikhil. Glenn und ich bekommen eine überraschende Massage von Neo und Remo, schlafen ein und als wir von Nikhils Klopfen aufwachen, haben wir eine Stunde geschlafen und es regnet in Strömen. Was für ein Schauspiel vor unserer Terasse!

Verkehrschaos weil alle Schulkinder gerade abgeholt werden und das Wasser läuft in Rinnsalen von den Dächern, tropft dick vom vorstaubten Blätterdach und läuft zu schlammigen Bächen im Rinnstein zusammen.
Nikhil fährt uns ein bisschen rum in seinem von innen supergeräumigen suzukibüschen. …An der Radio Station, wo er Programm für Jugendliche gemacht hat, seinen verschieden Büros der letzten Jahre, dem Imperial Hotel, und zum Goethe-institut, wo er unseren gemeinsamen Freund, über den wir uns kennengelernt haben, vor fast 30 Jahren das erste Mal getroffen hat. Wir essen geile scharfe Samosas „mit Sauce“(Glenn und Remo bestellen 3x nach) und milktea an einer Straßen Ecke, und kaufen viele Packungen leckere butterkekse. Die ersten werden von Neo, dem Strassenhund und einer Krähe verputzt.

Ein Guavenbaum vor unserem Monsunbalkon.

Ein Guavenbaum vor unserem Monsunbalkon.

Veeeeeery happy me:)))

Veeeeeery happy me:)))

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Auf dem Weg ins Goethe Institut, -wir müssen nämlich alle aufs Klo-, blitzt und donnert es direkt über uns gleichzeitig und so gewaltig, dass Glenn und ich uns einig sind: Das was der krasseste Blitz/Donner unseres Lebens! Man hat es „in sich drin“ blitzen gespürt. Superschöne Bambusbänke gibts da. Foto:
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Wir fahren vom India Gate zum Präsidenten Palast und lernen ein paar Dinge: Ein indischer Fahrer braucht 3 Dinge: a good Horn, good breaks and good luck.
Dheli ist sehr sauber geworden- kein Müll im Rinnstein, kein kacken auf der Straße mehr, alles sehr gesittet.

Das gaaaaanz hinten am Horizont in der Mitte ist das India Gate.

Das gaaaaanz hinten am Horizont in der Mitte ist das India Gate.

Wir parken am Connaught Place und gehen zum Hanumantempel. Dienstag ist Tag des Affengotts, also ist viel los, Neo füttert die Affen und wir müssen schon wieder die Schuhe ausziehen. Armer Glenn! Überall hängen dicke Glocken, die jeder läutet, brennen Ölschalen und werden Blütenblätter verstreut.

Schutzbändchen im Hanumantempel, dienstags, Hanumans Tag

Schutzbändchen im Hanumantempel, dienstags, Hanumans Tag

An Shivas Brunnen gießt man Milch und Wasser über die stilisierte Vagina und Penis- in aller Öffentlichkeit – für Fruchtbarkeit natürlich- in einem Land, in dem Händchenhalten verpönt ist. Ich liebe diese Gegensätze. Wir alle bekommen „Schutzbändchen“. Ich esse mich durch die Tempelstände. Pakoras- scharf  mit eingelegtem Kaut und grüner Sauce, Süsskartoffel mit Gewürzen und  Massala Tea aus irdenen Gefäßen, die man danach wegwirft!- zum einmaligen Gebrauch! So cool.

Masala Tea und die irdenen Gefäße hinten rechts

Masala Tea und die irdenen Gefäße hinten rechts

Wir kaufen Flipflops, weil Remo und ich einfach welche brauchen, leider nicht die Indien -Klassiker, die ich wollte. Wo gibt’s die?!!!!
Glenn will Hemden. Wir schauen bei Kadhi, einer Kette, die so heißt wie dieses weiße Gewand, was auch Gandhi immer getragen hat- und Putzi in Indien. Oder heißt das Gewand Kurta? Muss ich nochmal fragen. Ich krieg einen schwarzen:) ,Hemden sehen wir keine.  Anfertigungen? Ich glaube, das müssen wir machen. Wir nehmen eine AC-CocaCola-Pause. Wir sind alle ganz schön müde. Dann essen wir noch Thali, das ist „alles mit Reis und Naan“ im Restaurant und Nikhil fährt uns heim. Mein Bauch ist dick.

Bei Kadhi. Hach, welches will ich? Am Ende bekomme ich eine ganz schwarze Kurta.

Bei Kadhi. Hach, welches will ich? Am Ende bekomme ich eine ganz schwarze Kurta.

Schön aufgeräumt ist unser Zimmer. Alle liegen auf den Betten und ich lese Shantaram vor.

Von meiner Monsun-Residenz gesendet.

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India Diary 01 | Delhi | Ein Land, in dem auch das Essen Religion ist

Soll ich was über Flüge erzählen? Nicht wirklich oder? Nur ganz kurz – Es war Kacke. Man- oder ich zumindest- verdränge ja schlechte Erlebnisse erfolgreich nach einer Weile, insofern weiß ich nicht, ob das jetzt stimmt, was ich sage, aber ich glaube, ich bin noch nie so unprofessionell, lustlos und langsam bedient und bekümmert worden, wie da; kein Charme und nicht der leiseste Ansatz von Eleganz bei auch nur einer der Damen! Das gleiche gilt für den Teil des Flughafens Muscat, den wir zum Umsteigen nutzten. Da ist es draußen so heiß morgens um 7:00, dass ich da übrigens nienicht mittags um eins sein will:). Ansonsten geile Filme gekuckt und an und aufeinander geschlafen , im Flieger , im Flughafen , im Bus, im Taxi –  Glenns Kopf auf meiner Schulter- mein Kopf auf seinem, Neos Kopf auf Glenns Schoss und Remos Kopf mit Rucksack an Neo gelehnt. Großes Kompliment an die Jungs! Die können geduldig anstehen und sind supergechilled . „Das ist halt so“. Wenn man sie aus dem Schlaf holt, laufen sie einfach somnambul weiter.img_2296
Wir haben unser Gepäck und wollen jetzt ankommen! Wuselige Vorfreude, Neo stirbt vor Durst, will aber kein Wasser. Tja, Mami muss erst Geld holen, vorher gibt’s keine Cola- laut Neo das Einzige, was gegen Durst hilft:). Das Hotel hat einen Fahrer geschickt, Neagi , der ein Schild mit „Lara -Master“ hochhält, saunett ist und 3 Stunden auf uns gewartet hat- ja, wir hatten Verspätung.
Die „indische Wand“ kommt gar nicht so. Es hat 29 Grad, ist wie immer diesig und die ersten beiden ATMs wollen mir schon mal kein Geld auf keine der Karten geben…tja, keine Cola für Neo…
Im Auto reicht mein Grinsen glaube ich schon von einem Ohr zum anderen. Remo ist auch noch wach und schaut beseelt aus dem Fenster.( In ihm hab ich grad einen echten Reisebuddy.) Diese schrottigen Rikshaws, bemalten Minibusse, offenen Transporter mit possierlichen Fenstern in den Heckklappen ( Wofür? Damit der Lebendtransport auf den Verkehr gucken kann?) ,Fahrrad-rikshwaws mit 4 Schuljungs in Uniform drinnen, überall dampft es am Straßenrand und ich hab Hunger!!!, Menschen schlafen auf Gefährten, Bäumen und Mauervorsprüngen zum Teil in den wahnwitzigsten Verrenkungen…. Ich bin im Glück!!!!
Unser guesthouse „Master“ hat 4 Zimmer und liegt direkt am Grüngürtel. Hinreißendes Pärchen bewirtschaftet es, supersauber und warmherzig. Wir bekommen das erste Tablett mit Massala Tea ins Zimmer, jeder flackt auf seiner Matratze und genießt still- den Ventilator, den Tee und das wir’s in diesem Haus schön haben werden ( mit Terrasse und schönem eigenen Bad).
Neagi kommt um 18:00 und fährt uns zum Connaught Place, wir folgen Nikhils (mein Freund aus Delhi) Restaurant-Empfehlung. Das Saravana Bhavan . ATM Nummer 5 funktioniert übrigens, nachdem mir unsere Wirtin, saunett, sicherheitshalber 2500 IR /30€ geliehen hat und wir sind flüssig 😉 . Wir bestellen Masala  Dosas- genau das Richtige zum Ankommen- sweet and salty lassi, milktea und ein Thali. Zum Heulen. Darauf hab ich mich so gefreut- die erste  Mahlzeit in dem Land, in dem auch Essen Religion ist. Köstliche Dosas und südindische Thalis in Savana Bhavan am Connaught Place.

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Die Jungs lieben es, Neo wird gleich in die Küche entführt, das junge Pärchen neben uns bietet mir alles, was sie bestellt haben zum Probieren an –  da ist er wieder – der Doppelbonus – alleinreiende Frau mit Kindern.
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Wir laufen noch ein bisschen rum, schauen in Stände und Töpfe, auf Strassenhunde und barfüßige Kinder. Glenn wird’s immer gleich ein bisschen mulmig, wenn die Gasse zu schummrig wird. Neagi pickt uns an einer Straßenecke auf, liefert uns wieder zu Hause ab und wir freuen uns saumäßig aufs Bett. Morgen erst mal Frühstücken bei uns, dann will ich auf den Karol Bagh Markt laufen und um 13:00 treffen wir Nikhil und checken mit ihm zusammen Delhi aus.
Simkarten kaufen, Glenn, wie versprochen 3 Hemden machen lassen , mir diese blauen  indischen Flipflops kaufen und „meinen“ Mann treffen, der uns die Zugtickets gekauft hat, steht auch noch aus…

Unser geräumiges Zimmer im 1. Stock des Master Guest House.

Unser geräumiges schönes Zimmer im 1. Stock des Master Guest House.

Von unter meinem Ventilator gesendet.

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India Diary 00

Es ist vollbracht!
Jetzt kanns losgehen! Heute Abend fliegen wir über Muscat nach Delhi. Bin so gespannt. Große Vorfreude…der Moment, wenn sich die Flughafentür öffnet und Indien einem wie eine Wand entgegenschlägt….. **********

Nur 28 kg Gepäck! Cool!

Nur 28 kg Gepäck! Cool! Da sind sie, unsere dunkelrot-senffarbenen „Buddha-Bags“, 2 von den 4.

Morgen mehr.
Von meinem Flughafenbistro gesendet

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Indien ReiseInfo

Gepäck: Jeder hat seinen eigenen Rucksack, in dem seine Sachen sind: 3 Hemden, 3 lange Hosen, eine Badehose, Flipflops und geschlossene Schuhe und 2 Tücher gegen Schweiss und Abgase sind die Grundausstattung, mit der man ins 5-Sterne-Hotel, jeden Tempel und auch sonst überall hin kann und vor Sonne und Insekten geschützt ist. Und ich trage zusätzlich die Apotheke, in der, neben den bei uns obligatorischen großen homöopathischen Mäppchen mit Kügelchen, auch immer eine schulmedizinische Variante gegen (fast) alle Krankheiten und Auas zu finden ist. Ein Doppelbett-Moskitonetz und die Bücher. Die Reiseführer, die Bücher zum Vorlesen und die zum selber Lesen. Dieses Mal: Stefan Loose “ Indien-der Norden“, David Gregory Roberts „Shantaram“ zum Vorlesen, William Dalrymple „Neun Leben“ und M.K. Gandhi „Eine Autobiografie“ zum Selberlesen. Und Spiele: Backgammon, Uno und einen Satz Karten.
Jeder hat auch eine „Buddha-Bag“ (die Taschen tibetischer Mönche), die von uns sehr geliebten und auf vielen Reisen schon bewährten Reisehandtaschen für das persönliche Buch, die Brille, das Kuscheltier, die Wasserflasche,….
Perfekt, weil sie leicht sind, nicht auf der Schulter einschneiden, man sie quer über den Körper tragen kann, weil sie angenehm auf der Haut sind, weil aus Baumwolle, innen und außen eine Reißverschlusstasche haben, der Inhalt gegen Sand geschützt ist, man sie waschen kann und viel reinpasst. Und gut aussehen tun sie auch noch! Ihr seht, ich sollte „Buddha-Bag“-Verkäufer werden:).

 

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Indien | die Planung


Impfungen vorweg: Man sollte Polio, Diphtherie und Tetanus auf jeden Fall haben. Alles andere ( Hepatitis B z.B.)ist jedem selbst überlassen.
Wir wollen es auf die für uns altbewährte Art machen. Wir bewegen uns über Land vorwärts, mit Bus, Bahn, vielleicht mal einem Auto mit Fahrer und, wie sich später heraus stellen wird, in diesem Fall – mit Kamelen. Erstens, weil ich gerne langsam reise ( von mir aus könnten wir auch 6 Wochen nur nach Varanasi fahren). So erlebt man das Land intensiver und hat engeren Kontakt mit der Bevölkerung. Zweitens versuchen wir Flüge zu vermeiden, wo es geht, weil es der Umwelt gegenüber netter ist. Und drittens, weil wir so flexibler sind. Viel „Bang for the Bug“ eben. Ich dachte, erst mal Visas beantragen, dafür gebe ich den Behörden maximal 6 Wochen Zeit und dann schaue ich mal, wo wir so hin wollen, was der Monsun sagt und wie wir da hinkommen. Wie das aber so ist, sind nicht alle unsere Reisepässe, wie vorgeschrieben, noch 6 Monate gültig, also machen wir noch ein paar hübsche Passfotos, ich verbringe öfter Zeit auf dem Einwohnermeldeamt, blättere währenddessen in meinem alten Indien-Stefan-Loose und „Ach du Schreck!“, da steht:
In Indien muss man die Züge, je nach Klasse, von denen es 7!!!!gibt, 6 bis 12 Wochen vorbuchen, weil wegen der hohen Nachfrage sonst kein Platz mehr zu finden ist! HA! Typisch! Jetzt ist es 5 Wochen vor Abflug. Ich bin schon mal in Indien Zug gefahren, aber das hatte ich nicht auf dem Schirm. Das zwingt mich dazu, unsere Route auch zeitlich abzustecken. Eigentlich bevorzuge ich es, mir die Dauer der Aufenthalte offen zu lassen, weil woher soll ich im Vorfeld wissen, wie lange ich an einem Ort bleiben will, wenn ich noch nie da war?
Das fällt mir schwer und es kostet mich einige Überwindung, mich im bayrischen Frühsommer in den indischen Grossstadt- Monsun zu versetzen und mich für die Orte und die Aufenthaltsdauer zu entscheiden. Nach Recherche im Netz und einigen Telefonaten mit Indien-Freunden ( Indern oder Freunde, die Indien bereist haben:) ) steht unsere Rute: Delhi – Varanasi – Agra/Taj Mahal – Barathpur/ Keoladeo Nationalpark- Jaipur – Udaipur – auf der Reise kommt noch Jaisalmer/ Wüste Thar dazu – Jodhpur – Delhi. Ein Freund eines Freundes eines Freundes kauft unsere Zugtickets vor Ort in Delhi – super Plan! Die emails und Telefonate mit Indien und die daraus resultierenden, der Aussprache oder Rechtschreibung geschuldeten Missverständnisse, würden einen eigenen Blog füllen.
Nur ein Beispiel: „slipper“ oder „Sleeper“-class? Warum ist „slipper“ nicht recommended? Didn´t you say „Slipper“ is „Indian“ for „sleeper/beds“? We want beds/SleepingClass/How ever you call it. Expensive. Expensive? Too expensive. How expensive? Ahh, is slipper a seat you can slide out a little? …..
Meinen Plan, pro Tag nicht mehr als 30 Euro fürs Wohnen auszugeben, werfe ich auch über den Haufen, da auf unserer Route kein wirklicher Erholungsort ist. Und nach spätestens 2 1/2 Wochen weiß ich, ist mein Herz und mein Kopf so voll, dass ich eine Oase brauche. Für meine Kinder gilt das doppelt. Also suche ich nicht mehr nach Möglichkeiten, unser Reiseende am Strand oder in den Bergen zu verbringen, weil es A große Distanzen sind , die zu überwinden uns Zeit und Geld kostet und uns B vorher zeitlich unter Druck setzt.
Neuer Plan: Unsere Unterkünfte werden mit mit unserem Vorankommen immer etwas luxuriöser, was sich auch im Preis widerspiegeln darf, da aber Low Season ist, finden sich tolle Angebote.
To make a long Story short: Ich habe es auf jeden Fall hingekriegt. Eine Woche vor Abflug hatten wir Visas, wussten für die meisten Stationen, wo wir wohnen werden und wie wir von A nach B kommen. Jetzt konnte ich meine Reisapotheke aktualisieren, mich aufs „klar Schiff machen“ zu Hause konzentrieren( Immer das Gemeinste, finde ich, aber wer will nach einer langen Reise nicht in ein sauberes, aufgeräumtes zu Hause kommen?), packen und vor allem mit meinem Jüngsten schon mal Hände waschen üben.