Soll ich was über Flüge erzählen? Nicht wirklich oder? Nur ganz kurz – Es war Kacke. Man- oder ich zumindest- verdränge ja schlechte Erlebnisse erfolgreich nach einer Weile, insofern weiß ich nicht, ob das jetzt stimmt, was ich sage, aber ich glaube, ich bin noch nie so unprofessionell, lustlos und langsam bedient und bekümmert worden, wie da; kein Charme und nicht der leiseste Ansatz von Eleganz bei auch nur einer der Damen! Das gleiche gilt für den Teil des Flughafens Muscat, den wir zum Umsteigen nutzten. Da ist es draußen so heiß morgens um 7:00, dass ich da übrigens nienicht mittags um eins sein will:). Ansonsten geile Filme gekuckt und an und aufeinander geschlafen , im Flieger , im Flughafen , im Bus, im Taxi – Glenns Kopf auf meiner Schulter- mein Kopf auf seinem, Neos Kopf auf Glenns Schoss und Remos Kopf mit Rucksack an Neo gelehnt. Großes Kompliment an die Jungs! Die können geduldig anstehen und sind supergechilled . „Das ist halt so“. Wenn man sie aus dem Schlaf holt, laufen sie einfach somnambul weiter.
Wir haben unser Gepäck und wollen jetzt ankommen! Wuselige Vorfreude, Neo stirbt vor Durst, will aber kein Wasser. Tja, Mami muss erst Geld holen, vorher gibt’s keine Cola- laut Neo das Einzige, was gegen Durst hilft:). Das Hotel hat einen Fahrer geschickt, Neagi , der ein Schild mit „Lara -Master“ hochhält, saunett ist und 3 Stunden auf uns gewartet hat- ja, wir hatten Verspätung.
Die „indische Wand“ kommt gar nicht so. Es hat 29 Grad, ist wie immer diesig und die ersten beiden ATMs wollen mir schon mal kein Geld auf keine der Karten geben…tja, keine Cola für Neo…
Im Auto reicht mein Grinsen glaube ich schon von einem Ohr zum anderen. Remo ist auch noch wach und schaut beseelt aus dem Fenster.( In ihm hab ich grad einen echten Reisebuddy.) Diese schrottigen Rikshaws, bemalten Minibusse, offenen Transporter mit possierlichen Fenstern in den Heckklappen ( Wofür? Damit der Lebendtransport auf den Verkehr gucken kann?) ,Fahrrad-rikshwaws mit 4 Schuljungs in Uniform drinnen, überall dampft es am Straßenrand und ich hab Hunger!!!, Menschen schlafen auf Gefährten, Bäumen und Mauervorsprüngen zum Teil in den wahnwitzigsten Verrenkungen…. Ich bin im Glück!!!!
Unser guesthouse „Master“ hat 4 Zimmer und liegt direkt am Grüngürtel. Hinreißendes Pärchen bewirtschaftet es, supersauber und warmherzig. Wir bekommen das erste Tablett mit Massala Tea ins Zimmer, jeder flackt auf seiner Matratze und genießt still- den Ventilator, den Tee und das wir’s in diesem Haus schön haben werden ( mit Terrasse und schönem eigenen Bad).
Neagi kommt um 18:00 und fährt uns zum Connaught Place, wir folgen Nikhils (mein Freund aus Delhi) Restaurant-Empfehlung. Das Saravana Bhavan . ATM Nummer 5 funktioniert übrigens, nachdem mir unsere Wirtin, saunett, sicherheitshalber 2500 IR /30€ geliehen hat und wir sind flüssig 😉 . Wir bestellen Masala Dosas- genau das Richtige zum Ankommen- sweet and salty lassi, milktea und ein Thali. Zum Heulen. Darauf hab ich mich so gefreut- die erste Mahlzeit in dem Land, in dem auch Essen Religion ist. Köstliche Dosas und südindische Thalis in Savana Bhavan am Connaught Place.
Die Jungs lieben es, Neo wird gleich in die Küche entführt, das junge Pärchen neben uns bietet mir alles, was sie bestellt haben zum Probieren an – da ist er wieder – der Doppelbonus – alleinreiende Frau mit Kindern.
Wir laufen noch ein bisschen rum, schauen in Stände und Töpfe, auf Strassenhunde und barfüßige Kinder. Glenn wird’s immer gleich ein bisschen mulmig, wenn die Gasse zu schummrig wird. Neagi pickt uns an einer Straßenecke auf, liefert uns wieder zu Hause ab und wir freuen uns saumäßig aufs Bett. Morgen erst mal Frühstücken bei uns, dann will ich auf den Karol Bagh Markt laufen und um 13:00 treffen wir Nikhil und checken mit ihm zusammen Delhi aus.
Simkarten kaufen, Glenn, wie versprochen 3 Hemden machen lassen , mir diese blauen indischen Flipflops kaufen und „meinen“ Mann treffen, der uns die Zugtickets gekauft hat, steht auch noch aus…
Von unter meinem Ventilator gesendet.